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Spätestens seit der Konferenz von Durban, auf der Israel der Apartheidpolitik bezichtigt wurde, macht das Wort von einem neuen Antisemitismus die Runde. Aber ist die zunehmende Kritik der israelischen Palästinapolitik wirklich nur und in jedem Fall Ausdruck von Antisemitismus? Dies herauszufinden war das Ziel eines Surveys, das im Sommer und Herbst 2010 an einer repräsentativen Stichprobe von ca. 1000 Untersuchungsteilnehmern aus den alten und neuen deutschen Bundesländern sowie fast 500 aktiven Israelkritikern durchgeführt wurde und die typischen Muster rekonstruiert, zu denen sich die Wahrnehmung und Interpretation des israelisch-palästinensischen Konfliktes mit Vorurteilen gegenüber Juden und Israelis, Palästinensern und Arabern, mit den Konfliktkenntnissen und der emotionalen Nähe der Untersuchungsteilnehmer zu dem Konflikt sowie mit politischen Orientierungen wie Pazifismus, Menschenrechtsengagement und moralische Ablösung verbindet. Als Ergebnis der Studie konnten vier verschiedene Spielarten von Unterstützung vs. Kritik identifiziert werden: Unterstützung der israelischen Politik, latent antisemitische Kritikvermeidung, antisemitische Israelkritik und menschenrechtsorientierte Israelkritik, die jegliche Art von Vorurteilen zurückweist und eine Friedenslösung im Interesse beider Gesellschaften anstrebt. published |