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Seit dem Ende der Bretton-Woods Ära haben zahlreiche Bankenkrisen Volkswirtschaften immense Kosten auferlegt. Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit den politökonomischen Einflussfaktoren auf die Tiefe dieser Bankenkrisen. Es wird argumentiert, dass nur schnelle und tiefgreifende Bankensektorreformpolitik eine fortdauernde Vermehrung der Kosten der Bankenkrise abwenden kann. Die Tiefe der Bankenkrise wird somit zu einer Funktion des Ausmaßes von regulatorischen Wandel, welchen politischen Akteure gegen die Interessen von entgegengesinnten Lobbygruppen durchsetzen. Politische Akteure sind eigennützig und basieren die Entscheidung, ob sie regulatorischen Wandel vorantreiben, auf einer individuellen Kosten-Nutzen-Kalkulation in welche einflussreiche Lobbygruppen positiv, und eine hohe Gefahr der Absetzung durch die Bevölkerung negativ eingehen. Die zentralen Hypothesen dieser Studie sind daher, dass die Anzahl der politischen Akteure auf die Tiefe von Bankenkrisen a) von dem Demokratiegrad eines Landes und b) von der Größe des Bankensektors abhängt. Dadurch hebt sich die Argumentation ab von dem üblicherweise angenommenen uniform-negativen Effekt von der Anzahl der Akteure auf die Reformfähigkeit eines Landes (z.B. Hallerberg and Basinger, 1998)In einer statistischen Analyse eines Querschnitts von 47 Bankenkrisen in der Zeit von 1980 bis 2002 versucht der empirische Teil dieser Studie, die gebildeten Hypothesen zu belegen. Die Tiefe der Bankenkrise wird dabei approximiert durch die ökonomischen Kosten, die sie begleiten, d.h. durch die Differenz zwischen dem erwirtschafteten Bruttosozialprodukt (BSP) und einem hypothetischen Trend-BSP, welches in Abwesenheit der Krise hätte erwirtschaftet werden können. Die Anzahl der politischen Akteure ist die Anzahl der Veto Spieler, d.h. derjenigen Akteure deren Zustimmung notwendig ist, um eine Änderung des Status Quo vorzunehmen.Die Ergebnisse der Studie sind gemischt. Einerseits finden die Hypothesen, dass der Einfluss von der Anzahl der Akteure stark mit dem Demokratiegrad und der Größe des Bankensektors variiert starke empirische Bestätigung. Andererseits aber zeigen die Ergebnisse auch die großen Schwierigkeiten, die Nutzenfunktionen von Akteuren a priori zu definieren. Ferner sind die Ergebnisse von bestimmten Parametern der Detrendierungs-Methodologie abhängig. Weiterführende Forschungsarbeiten sollten daher die Auswahl dieser Parameter theoretisch fundieren. |