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Der Pflegemarkt ist ein Wachstumsmarkt. Die vorliegenden Zahlen aus 2009 bestätigen dies erneut: Insgesamt gab es 2,34 Mill. pflegebedürftige Menschen, davon wurden 749 000 stationär und 555 000 durch ambulante Dienste versorgt, der Rest erhielt Pflegegeld. Das Marktvolumen der ambulanten und stationären Pflegedienste betrug rund 30 Mrd. €. Gegenüber anderen Teilbereichen des Gesundheitsmarkts wächst der Pflegemarkt am stärksten: 1997 betrug der Anteil der Pflege 8,6% des gesamten Gesundheitsmarkts, 2009 bereits 11%. Damit rangierte die Pflege in ihrer Bedeutung an vierter Stelle hinter Krankenhäusern, Arztpraxen sowie Apotheken und Arzneimitteln. Die wirtschaftliche Lage der Pflegeheime ist relativ gut: Ihre durchschnittliche Ausfallwahrscheinlichkeit (Zahlungsunfähigkeit) betrug 2009 1,1%. Sie lag damit niedriger als bei Krankenhäusern und Rehakliniken. 14% der Heime lagen im „roten Bereich“ (d.h. hier gibt es eine erhöhte Insolvenzgefahr), 69% im grünen und 17% dazwischen im gelben Bereich. Ketten schnitten besser ab als Einzelheime, solche mit niedrigen Preisen besser als solche mit hohen. Die Lage der Heime war in den ostdeutschen Bundesländern am besten und in Schleswig-Holstein/Hamburg, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz/Saarland am schlechtesten. 90% wiesen 2009 aber mindestens einen ausgeglichenen Jahresüberschuss aus, 10% schrieben rote Zahlen. Das durchschnittliche Heim erwirtschaftete 2009 ein EBITDAR (Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen, Amortisation und Mieten) von 14% des Umsatzes. Zwischen 2006 und 2009 hat sich die Lage aber leicht verschlechtert. Untersucht wurden 538 Jahresabschlüsse aus den Jahren 2008 und 2009, die insgesamt 1 702 Pflegeheime umfassen. Rückblickend lassen sich folgende spezifischen Trends erkennen: (i) anhaltende Attraktivität des Markts, (ii) zunehmende Professionalisierung, (iii) Ambulantisierung, (iv) Privatisierung, (v) wachsende Personalknappheit, (vi) zunehmende Qualitätstransparenz und (vii) Bürokratisierung.[...] |