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Haltungssysteme für Mastschweine sehen sich heute aus gesellschaftlicher, politischer und produktionstechnischer Sicht einer Vielfalt von Anforderungen gegenüber. Insbesondere Systeme, die einerseits den Landwirten eine kostengünstige Nutzung bestehender Bauhüllen gestattet, gleichzeitig eine Produktion unter modernen Gesichtspunkten erlaubt und andererseits den Bedürfnissen einer tier- und umweltgerechten Haltung genügen, stellen interessante Alternativen zu herkömmlichen Stallsystemen dar. Ziel der vorliegenden Arbeit war ein Vergleich der Tiergerechtheit zweier Haltungssysteme für Mastschweine. Beurteilt wurde ein herkömmlicher, zwangsbelüfteter Vollspaltenbodenstall, welcher bezüglich der Tiergerechtheit durch mehr Platz pro Tier und den Einbau einer Beschäftigungstechnik verbessert wurde (Abteil VSP). Vergleichend hierzu wurde ein weiter entwickeltes, alternatives Haltungssystem, welches sich durch getrennte Klimabereiche, planbefestigte Liegeflächen und freie Lüftung auszeichnet, betrachtet (Abteil GK). Grundlage der Konzeption des alternativen Haltungssystems war die Möglichkeit der Nutzung vorhandener Bauhüllen. Beide Verfahren waren parallel installiert. Beide Haltungssysteme unterschieden sich bezüglich der Herkunft der Tiere, der Tierbetreuung, der Fütterung, den Beschäftigungsmöglichkeiten, der Entmistung und den Raummaßen nicht voneinander. Die Untersuchungen wurden unter praxisähnlichen Bedingungen durchgeführt. Untersucht wurden Aspekte des Liegeverhaltens, das Belly Nosing, das Spiel- und Erkundungsverhalten, die Veränderungen des Integuments, die Gesundheit, die Verschmutzung der Tiere und Buchtenböden und die Leistung der Tiere. Das Liegeverhalten der Tiere war bezüglich der Gesamtliegedauer pro Tag im Abteil GK tendenziell kürzer als im Abteil VSP. Der Liegeort wanderte in den getrennten Klimabereichen des Abteils GK mit zunehmenden Stalllufttemperaturen aus den Ruhekisten in den außerhalb liegenden Bereich. Aufgrund der Zwangsbelüftung war dies im Abteil VSP nicht möglich. Die Liegeposition zeigte sich im Abteil GK ebenfalls von der Stalllufttemperatur abhängig, nicht jedoch im Abteil VSP. Keinerlei Beziehung konnte zwischen den Schadgasgehalten der Luft und der Liegeposition oder der Position des Rüssels innerhalb oder außer-halb der Ruhekisten festgestellt werden. Das als Ersatzhandlung für Erkundungsverhalten zu wertende Belly Nosing konnte im Abteil VSP signifikant häufiger und länger beobachtet werden, als im Abteil GK. Spielverhalten konnte in beiden Abteilen bei Tieren von 30 - 35 kg und 70 - 75 kg Lebendgewicht beobachtet werden. Bei Tieren von ca. 110 kg Lebendgewicht trat Spielverhalten nur mehr im Abteil GK auf. Statistisch konnten Häufigkeit und Dauer des Spiels in den beiden Haltungssystemen nicht voneinander unterschieden werden. Die Erkundung am Sozialpartner konnte im Abteil GK weitaus weniger häufig und kürzer andauernd beobachtet werden, wie im Abteil VSP. Damit scheinen in den reich strukturierten Buchten des Abteils GK mehr den normalen Verhalten der Schweine nahe kommende Erkundungen vorzukommen. Die Beschäftigungstechnik blieb in beiden Haltungssystemen über den Mastverlauf für die Tiere attraktiv, wurde im Abteil GK weniger oft genutzt, als im Abteil VSP. An der Buchteneinrichtung konnte hingegen im Abteil GK mehr Erkundung festgestellt werden. Die Dauer der Erkundungsvorgänge war nicht zu unterscheiden. Die Erkundung an der Buchteneinrichtung schien durch die Erkundung an der Beschäftigungstechnik ersetzt werden zu können. Die unter dem Parameter Gesundheit untersuchten Aspekte Husten und Medikation führten nicht zu statistisch differenten Ergebnissen zwischen den Haltungssystemen. Daraus folgt, dass auch in frei belüfteten Systemen gesunde Tiere gehalten werden können. Die Tiere erreichten mit über 800 g pro Tag in beiden Haltungssystemen sehr hohe Leistungen. Tendenziell waren die Leistungen im Abteil GK besser, als im Abteil VSP. Die Untersuchung der beiden Haltungssysteme ergab in Teilbereichen des Liegeverhaltens, des Belly Nosing, des Spiel- und Erkundungsverhaltens in Bezug auf die Realisierung tiergerechter Lösungen leichte Vorteile für das Abteil GK mit getrennten Klimabereichen und strukturiertem Buchtenaufbau gegenüber dem Abteil VSP. Die an den unkupierten Schwänzen der Tiere aufgetretenen Schäden sowie die starke Verschmutzung der Buchtenflächen und der Tiere im Abteil GK sprechen für eine weitere Verbesserung der Dimensionierung und Struktur der Buchten. Abschließend kann festgestellt werden, dass das weiter entwickelte Haltungssystem GK mit freier Lüftung, getrennten Klimabereichen mit Ruhekisten unter den sehr guten äußeren Bedingungen der Untersuchung gut und geeignet erscheint, um den Anforderungen einer tiergerechten Haltung zu genügen. Ebenso kann festgehalten werden, dass die im Abteil Vollspaltenboden VSP bezüglich der untersuchten Parameter unter den gegebenen Versuchsbedingungen gemessenen Ergebnisse besser waren als erwartet. Housing systems for fattening pigs nowadays have to meet a variety of demands concerning the social, political and productional situation. Especially systems, which allow the cost-saving use of existing buildings, an up-to-date production and meet at the same time the needs of the pigs as well as the environment. This shows interesting alternatives to conventional housing systems. The object of this work was a comparison between two housing systems for fattening pigs, concerning animal welfare. A conventional system (VSP), with forced ventilation, underfloor extraction and fully slatted floor, which was enhanced concerning the animal welfare through more space for each fattener and through building in an occupational technique. Compared to compartment VSP was a far more developed, alternative housing system (GK), which stands out through separated climatic areas, natural ventilation and kennels. The conception of the alternative system GK was based on the conversion of existing housing systems with forced ventilation. Both methods were installed parallel. Both housing systems were identical concerning the animals origins, the animal-care, the feeding, the occupational possibilities, the slurry management and the room measurements. Both studies were carried out close to practical scale. Examined were aspects of the lying behaviour, the belly nosing, the playing and explora-tional behaviour, the influences on the tegument, the health, the soiling of the fatteners and pen floors and the performance of the fatteners. The lying behaviour of the animals, concerning the total period of lying was in tendency shorter in compartment GK, than in compartment VSP. The place of rest changed with in-creasing temperature through the different climatic areas from inside the kennels to the other functional areas of the pen. Due to the forced ventilation in compartment VSP, no change of resting place was possible. The lying position changed with increasing inside temperature in compartment GK, not so in compartment VSP. No relation at all could be detected between indoor gas concentrations and the resting position or position of the snout inside or outside the kennels. The Belly Nosing, which is judged as a substitute for explorational behaviour, could be observed significantly more often and for longer periods of time in compartment VSP, than in compartment GK. Playing behaviour could be observed in both compartments from 30 - 35 kg and 70 - 75 kg live weight. Fatteners with around 110 kg live weight showed playing behaviour only in compartment GK. Statistically, frequency and duration of the playing behaviour could not be distinguished in both compartments. The exploration at the social partners did occur extremely less frequent and less long in com-partment GK, than in compartment VSP. This shows that in the well structured pens of com-partment GK, the fattening pigs normal behaviour concerning exploration is far more frequent. The occupation technique in both housing systems were attractive to the animals throughout the fattening period, but wasn´t frequented as often in compartment GK, than in compartment VSP. The duration of explorational actions could statistically not be distinguished. The exploration at the pen equipment seemed to be equalled with the exploration at the occupation technique. Under the aspect of health cough and medication were examined. Any statistical differences between the two housing systems could not be found. This means, that also in free ventilated systems, healthy animals can be kept. The animals gained with over 800 g per day a very high performance in both housing systems. The tendency to a better performance could be detected in compartment GK. The examination of both housing systems showed in aspects of the lying-behaviour, the Belly Nosing, the playing and explorational behaviour, slight advantages in the compartment GK due to separate climatic areas and the structured pens concerning a realization of animal friendly solutions, in comparison with compartment VSP with fully slatted floor and forced ventilation. The damages occurred at the undocked tails of the animals, as well as the heavy soiling of the penfloors and the fatteners themselves in compartment GK, show the necessity to better the dimensions and the structure of the pens. In conclusion it can be established, that the alternative housing system GK with natural ventilation, separated climatic areas and kennels seems to be very good and suitable under the given, very positive circumstances of the examination to comply with the requests of animal welfare. Nevertheless were the results of compartment VSP concerning the examined parameters under the given, very good experimental conditions, better than expected. |