Certification of forest and timer products

Autor: Klins, Ullrich
Přispěvatelé: Suda, Michael (Prof. Dr.), Warkotsch, Walter (Prof. Dr.)
Jazyk: němčina
Rok vydání: 2007
Předmět:
Popis: Die Debatte über die Zertifizierung von Wäldern in Deutschland stellt seit mehr als fünf Jahren einen Konflikt zwischen verschiedenen Akteuren, die zum Thema Wald arbeiten, dar. Inhalt der Arbeit ist prozessorientierte Analyse dieser Akteure, ihrer Wertvorstellungen und Handlungen. Basierend auf einem theoretischen Hintergrund wurden dazu die Akteurscharakteristika Macht und Einfluss, Ideologie und Interesse, Normen und Kommunikation ebenso betrachtet, wie die Bildung von miteinander konkurrierenden Akteursnetzwerken und die Beziehungen innerhalb und zwischen den jeweiligen Netzwerken. Als Forschungsmethoden dienten dabei Experteninterviews, Inhaltsanalysen sowie die aktive Teilnahme in Arbeitsgruppen zu diesem Thema. Das Konfliktfeld wurde von den (befragten) Akteuren als Dipol zwischen den meisten Akteuren der Forstwirtschaft, insbesondere der Waldbesitzer (- verbände), und den Umweltverbänden wahrgenommen. Die Umweltverbände erachteten eine Zertifizierung der Wälder in Deutschland als Nachweis einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung für notwendig und begannen, für den von ihnen präferierten internationalen Ansatz in Deutschland Bündnispartner zu suchen und ein Netzwerk aufzubauen. Währenddessen verweigerten sich viele Akteure aus dem forstlichen Bereich lange Zeit gegenüber einer Zertifizierung. Aufgrund der anwachsenden Einflussmöglichkeiten des genannten Netzwerks sah sich letztlich die forstliche Seite gezwungen, einen eigenen Ansatz aufzubauen und ersuchte dazu ebenfalls die Hilfe von Bündnispartnern. Dabei verlagerte sie den Schwerpunkt auf die europäische Ebene. Während das erste Netzwerk seine Macht, die Konsumenten zu überzeugen, in der durch die Teilnahme der Umweltverbände verliehene Glaubwürdigkeit sieht, schätzen sich die Mitglieder des zweiten Netzwerks aufgrund der sehr großen Fläche, die nach diesem Ansatz zertifiziert werden kann, als einflussreich ein. Die Mitglieder der jeweiligen Netzwerke entwickelten eine netzwerkspezifische Sprache (Soziolekt), die dazu diente, gemeinsame Wertvorstellungen und eine klare Abgrenzung zum "gegnerischen" Netzwerk zu untermauern. Trotz des Versuchs von indifferente Akteure zwischen den Akteuren der beiden Netzwerke zu vermitteln, gelang es bis auf eine inhaltlichen Annäherung der jeweiligen Konzepte bislang nicht die ideologisch geprägte Hürde zwischen den Hauptvertretern der Netzwerke zu überwinden. The debate over forest certification throughout the past five years illustrates a conflict between different actors involved in forestry and forest conservation in Germany. Presented in this dissertation is a process-oriented analysis of these actors, their values and activities. Based on a theoretical framework, the author characterised actors in terms of power and influence, ideology and interest, and norms and communication. The formation of competing policy-networks as well as the relationships within and between networks were also described. The author conducted interviews with experts, followed by interview content analysis, and was an active participant in certification working groups. The conflict was perceived by interviewees as a dipole between environmental groups and the majority of forestry actors, especially private forest owners and associations. Environmental groups considered the certification of sustainable forestry in Germany to be necessary and began looking for and creating a network with allies who supported their preferred certification program. During this process, many actors from the forest industry refused to accept the concept of certification. However, due to the increasing influence of the network initiated by environmental groups, the forest industry was impelled to create its own process and likewise requested help from its allies. This second network shifted its discussions to the European level. The first network expects to receive consumer support through the credibility gained by the participation of environmental groups in its process. The second network, on the other hand, expects to gain influence through the large tracts of forest land that can be certified through its program. Each network has developed its own network-specific language (“soziolekt”), which serves to fortify common values and allows a clear differentiation from the “opposing” network. Despite attempts by indifferent actors to mediate between the two networks, the ideological hurdles between the principal agents of the two networks, with the exception of a convergence between the programs’ standards, have not been overcome.
Databáze: OpenAIRE