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Der Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit; griech. Diabetes: "Harnruhr"; lat. mellitus: mit Honig versüßt; also "süße Harnruhr") ist eine chronische Stoffwechselerkrankung und neben Herz- und Kreislauf-Erkrankungen, Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems (wie Rückenschmerzen), Verdauungsbeschwerden, Allergien,Abhängigkeitsstörungen und psychischen Störungen als indirekte Folge des Lebens in den so genannten modernen Industriestaaten eine der großen Zivilisationskrankheiten. Neben genetischen Ursachen werden für sie vor allem Über- und Fehlernährung, aber auch überwiegend sitzende Tätigkeiten, Bewegungsmangel, Reizüberflutungen und chronische Stressbelastungen als Ursachenfaktoren und aufrechterhaltende Faktoren verantwortlich gemacht. Wegen ihrer hohen Prävalenzraten werden diese Zivilisationskrankheiten auch gerne als "Volkskrankheiten" bezeichnet, die aufgrund der Fortschritte in der medizinischen Versorgung die Infektionskrankheiten des 19. Jahrhunderts im 20. Jahrhundert als demografisch am meisten verbreitete Krankheiten abgelöst haben und heute im Gesundheitsversorgungssystem zu erheblichen Kostenbelastungen führen. Dies gilt umso mehr, wenn Folgeerkrankungen und/oder Behandlungskomplikationen auftreten, die vor allem bei medikamentös schwer einstellbaren Patienten und bei denen mit einer unzureichenden "compliance" bzw. Konkordanz zur indizierten medikamentösen Behandlung mit eigentlich günstiger Prognose sehr häufig sind. Für die Bundesrepublik Deutschland gibt Fehm-Wolfsdorf (2003, S. 536) an, dass 9% der gesamten Gesundheitsversorgungskosten durch die Diabetes-Behandlung bedingt werden. |