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Weltweit hat der Anbau von gentechnisch veränderten (gv) Pflanzen seit der ersten Aussaat im Jahr 1996 auf heute 90 Mio. ha zugenommen. 2005 ernteten spanische Landwirte auf gut 60.000 Hektaren gv-Mais und verwerteten ihn als Futtermittel. Die Anbauflächen in Frankreich, Portugal, Tschechien und Deutschland lagen deutlich tiefer (zwischen 350 und 750 ha). Total wuchsen auf etwa 0,5 % der Maisanbauflächen in der EU gv-Pflanzen. 2006 werden die Flächen, auf denen gv-Mais angebaut wird, vermutlich leicht zunehmen. In der Schweiz wurde im November 2005 der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen für die nächsten 5 Jahre mittels eines Moratoriums verboten. Jedoch ist der Import von einigen gentechnischen Produkten in die Schweiz erlaubt. Die Schweiz ist sowohl im Lebensmittel- als auch im Futttermittelbereich stark abhängig von Importen, auch aus Ländern welche gv-Pflanzen anbauen oder handeln. Durch verschiedene Mechanismen (Saatgutverunreinigungen, Verschleppungen und Verwechslungen beim Transport und in der Verarbeitung) werden nicht-gv-Lebens- und Futtermittel durch GVO-haltige Produkte verunreinigt. Insbesondere im Biolandbau möchte man aber Produkte herstellen, welche kein GVO enthalten. In der vorliegenden Arbeit wurden GVO-Analysen bei Lebensmitteln (Mais, Soja und Fertigprodukte) und bei Futtermitteln (Ausgangsfuttermittel, Mischfutter), welche in den Jahren 2003 bis 2005 von privaten und kantonalen Labors gemacht worden sind, gesammelt und ausgewertet. Die Häufigkeit und die Höhe der GVO-Verunreinigungen in den Lebensmitteln waren abhängig von der Produktart und der Produktionsart. Je nach Lebensmittel (Mais, Soja und Fertigprodukte) und dessen Produktionsart (Bio oder konventionell) wurden in 3-22 % der Proben GVO nachgewiesen. Der grosse Teil der Verunreinigungen lag im nicht quantifizierbaren Bereich von unter 0.1%. Produkte in denen am häufigsten und auch relativ hohe Verunreinigungen gefunden wurden sind konventionelle Sojaprodukte. Der Vergleich mit Daten aus den Jahren 2000 bis 2002 zeigt, dass GVO-Verunreinigungen von 34 % auf 15 % abgenommen haben. Wie in den Untersuchungen 2000-2002 waren auch 2003-2005 allgemein die biologischen Lebensmittel weniger häufig und weniger stark von GVO-Verunreinigungen betroffen als die konventionellen Lebensmitteln, wobei der Unterschied zwischen biologischen und konventionellen Lebensmitteln heute grösser ist als 2000-2002. Auch bei den Futtermitteln wurden in den Jahren 2003- 2005 weniger GVO-Verunreinigungen gefunden (40 %) als in den Jahren 2000-2002 (70 %). In dieser Auswertung musste leider auf einen Vergleich der konventionellen und der biokompatiblen bzw. biologischen Futtermittel verzichtet werden, da zu wenige biologische Daten vorhanden waren. Die Auftrennung der Futtermittel in Futterausgangsmittel und Mischfutter zeigte, dass Mischfutter häufiger und höhere GVO-Verunreinigungen aufweisen als Futterausgangsmittel. Obwohl seit dem 1.1.2005 strengere Schwellenwerte für Futterausgangsmittel und Mischfutter gelten, wurden nicht mehr Überschreitungen der Deklarationslimite in Futtermittel im Jahr 2005 gefunden als in den vorangehenden Jahren 2003 und 2004. In den Resultaten widerspiegeln sich die verbesserten QS-Massnahmen sowohl im biologischen wie auch im konventionellen Bereich. Die Strategien zur Vermeidung von GVO-Verunreinigungen scheinen erfolgreich zu sein. Obwohl der globale Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen in den letzten Jahren stark zugenommen hat, zeigen die Resultate, dass sowohl Lebensmittel als auch Futtermittel heute weniger mit GVO verunreinigt sind als noch vor 4 Jahren. |