Einfluss des Umfanges einer Parotidektomie bei gutartigen Tumoren auf die direkten postoperativen und die Langzeit-Komplikationen

Autor: Pick, Carina
Jazyk: němčina
Rok vydání: 2022
Předmět:
Popis: Einleitung: Die Parotidektomie ist ein häufiger elektiver Eingriff in der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde zur Entfernung meist gutartiger Raumforderungen der Glandula parotis. Über den notwendigen Umfang der Parotidektomie wird laufend diskutiert. In dieser prospektiven nicht-randomisierten multizentrischen Studie haben wir die Inzidenz von Früh- und Spätkom-plikationen nach Parotidektomie in Korrelation zum Resektionsumfang analysiert. Methoden: An der klinischen Studie nahmen die HNO-Uniklinik Jena, HNO-Uniklinik Köln und HNO-Uniklinik Gießen teil. Von 07/2014 bis 04/2016 wurde bei 148 Patienten eine Paro-tidektomie bei einem gutartigen Tumor des Außenlappens durchgeführt. Die Anzahl der intra-operativ durchtrennten Hauptäste des N. facialis wurde fotodokumentiert und definierte den Resektionsumfang. Es erfolgte eine Auswertung der Inzidenz von Frühkomplikationen wie Nachblutung, Wundheilungsstörung, Kieferklemme und Sialozele bis vier Wochen nach der Operation. Langzeitkomplikationen wie Gesichtsnervenlähmung, Frey-Syndrom und das kosmetische Ergebnis der Narbe und des Substanzverlustes wurden darüber hinaus nach sechs und zwölf Monaten beurteilt. Das Frey-Syndrom wurde bei jeder Vorstellung mittels Jod-Stärke-Test erfasst. Das kosmetische Outcome wurde durch den Patienten selbst durch den POI-8-Fragebogen und durch zwei verblindete Tester anhand der zu den drei Follow-up Zeitpunkten durchgeführten Fotodokumentation bewertet. Die Registrierung der Studie erfolg-te im Deutschen Register für klinische Studien vor Studienbeginn. DRKS-ID: DRKS00008967, http://apps.who.int/trialsearch/ Ergebnisse: Von den 148 Patienten waren 73 Patienten weiblich (49 %) und 75 männlich (51 %). Das Durchschnittsalter betrug 55,6 ± 13,0 Jahre. Bei 51 Patienten zeigte sich histolo-gisch ein pleomorphes Adenom (35 %), bei 67 Patienten (45 %) ein Warthin-Tumor und bei 30 weiteren Patienten wurden weitere gutartige Läsionen (20 %) festgestellt. Frühkomplikationen traten bei 22 Patienten (14 %) auf und waren nicht vom Dissektionsumfang abhängig (alle p > 0,05). Am häufigsten trat eine Sialozele auf (n = 5; 10 % nach vier Wochen). Am ersten postoperativen Tag zeigten Patienten mit einer höheren Anzahl intraoperativ dargestellten Fazialisäste einen signifikant höheren Pareseindex (p = 0,026). Das Frey-Syndrom trat mit einer Inzidenz von 69 % auf und korrelierte signifikant mit dem Umfang der Dissektion (p = 0,003). Das kosmetische Ergebnis der Narbe und des Substanzverlustes verbesserten sich signifikant während der Nachbeobachtungszeit (p < 0,001 bzw. p < 0,005) ohne signifi-kante Korrelation zum Umfang der Dissektion (p > 0,05 für beide Variablen nach zwölf Mona-ten). Schlussfolgerungen: Ein geringerer Dissektionsumfang war mit einem besseren postoperati-ven Paresescore am ersten postoperativen Tag und mit einer geringeren Inzidenz des Frey-Syndroms nach zwölf Monaten assoziiert. Die Inzidenz von übrigen Komplikationen zeigte keine Korrelation zum Ausmaß der Operation.
Databáze: OpenAIRE