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Das vom BMBF geförderte Verbundprojekt „Musikobjekte der populären Kultur“ hat sich zum Ziel gesetzt, Musikgeschichte in Deutschland seit 1945 über ihre materielle Kultur zu erschließen. Im Mittelpunkt des Teilprojektes „Generatoren des Sounds“ stehen dabei die Musikproduktion, die Instrumenten- und Aufnahmetechnologie sowie die technische Peripherie. Dazu wird ein explorativer Korpus von Objekten mithilfe einer sozio-technischen Artefaktanalyse erschlossen. Der vorliegende Beitrag versteht sich als Werkstattbericht und als Vorschlag, wie über Spuren am Objekt hinaus besondere Quellen Anhaltspunkte über Gebrauch und Bedeutung im Kontext der Geschichte populärer Musik geben können. Das wird am Beispiel der vorläufigen Forschungsergebnisse zum Flachstecker Dp 10 der Firma Hirschmann GmbH & Co. aus dem Jahr 1959 demonstriert. Das Objekt, umgangssprachlich als „Bananenstecker“ bezeichnet, verband ab den 1950er Jahren Musikinstrument und Röhrenradio. Letzteres ersetzte häufig den professionellen Verstärker. Während die Firma den Stecker für die Verwendung im Hi-Fi-Bereich vorsah, in dem passiver Musikkonsum im Mittelpunkt stand, widmeten junge Musiker_innen den Stecker zu einem Teil früher Rock-Assemblagen um. |