Hörgeräte

Autor: Papenburg, Jens
Přispěvatelé: Wicke, Peter, Erlmann, Veit
Jazyk: němčina
Rok vydání: 2012
Předmět:
Sound Studies
Maxisingle
Single-Schallplatte
Organ gewordene Technik
auditive Wahrnehmung
juke box
Musikbegriff
Mastering
rock’n’roll
Mittler vs. Zwischenglieder
media theory
Hörgerät
anthropology of the senses
Rock- und Popmusik als Erkenntnisinstrument
concept of sound
corporality of listening
materialities of music culture
48 Musik
Medientheorie
Jukebox
techno
listening device
das Unhörbare
das Ungehörte
Disco
Klangkonzept
auditory perception
Soundsystem
Historische Anthropologie der Sinne
mediator vs. intermediary
musicology
ddc:780
Körperlichkeit des Hörens
development of technology
Bewirtschaftung des Hörens
technisierte Organe
cultural studies
Geschichte des Nicht-Hörens
Materialität der Wahrnehmung
House
780 Musik
Hörpraxis
sound and technology
Geschichte des (Musik-)Hörens
practices of releasing music
history of non-listening
Technologieentwicklung
concept of music
12-inch single
Kulturwissenschaft
Musikalische Vermittlungstheorie
materiality of perception
Technisierung des Hörens
Veröffentlichung von Musik
Musikwissenschaft
cultivation of listening
organs and technology
listening practice
sound system
theories of mediation
das Vorgehörte
7-inch single
technisierter Klang
technization of listening
rock and pop music as instrument of knowledge
AP 14900
Materialitäten der Musikkultur
History of listening
eskalierte Organe
Popis: Die Geräte, durch die Musik im Zeitalter der technischen (Re-)Produktion gehört wird, haben sich immer wieder gewandelt. Solche Geräte müssen überhört werden. Nur so kann Musik gehört werden. Trotzdem – so die These der Arbeit – organisieren diese Geräte das Hören und sind Agenturen einer Bewirtschaftung und Technisierung der Wahrnehmung. In der Arbeit wird anhand von zwei Fallstudien aus der Geschichte der Rock- und Popmusik gezeigt, wie solche Geräte sowohl den Hörer als auch die gehörte Musik formieren. Durch Hörtechnologien bilden sich neue Hörpraktiken heraus und die Körperlichkeit des Hörers wird neu bestimmt. Die Anpassung von Klanggeschehen an spezifische Hörtechnologien wird im Mastering – dem letzten Schritt der technischen Musikproduktion – untersuchbar. Die Geräte, durch die Musik gehört wird, sind also weder schlichte Wiedergabetechnologien noch bloße elektrotechnische Artefakte. Vielmehr sind sie Gefüge aus Klanglichkeit, Körperlichkeit und Technologie. Diese werden in der Arbeit als Hörgeräte auf den Begriff gebracht. Die Hörgeräte der Rock- und Popmusik zielen – wie ihre medizintechnischen Verwandten – auf die Materialität der Wahrnehmung. Im Gegensatz zu diesen funktionieren sie jedoch nicht als Prothesen, die an einer gattungsweit postulierten Norm ausgerichtet sind. Statt Normen bergen sie Exzesse – an Serialität und Wiederholung – sowie Eskalationen – von Lautstärke und von hohen und tiefen Frequenzen. Die Arbeit ist in drei Kapiteln gegliedert. Im ersten Kapitel wird die These der Arbeit in Bezug auf theoretische Diskurse der Musik-, Kultur- und Medienwissenschaft verortet und eine begriffliche Systematik entwickelt. Kapitel zwei und drei sind Fallstudien gewidmet. In der ersten wird das Jukeboxhören der Rock’n’Roll-Kultur der 1950er Jahre untersucht, in der zweiten das Soundsystemhören der Disco- und Clubkultur der 1970er bis 1990er Jahre. Die im ersten Kapitel entwickelte begriffliche Systematik macht die Fallstudien vergleichbar. The devices by which music is listened to in the age of technological (re-)production have changed over and over again. These devices must be imperceptible to the ear. Only then can music be heard. Nonetheless – this is the claim of the thesis – these devices organize hearing and are agents of a cultivation and technization of perception. Based on two case studies from the history of rock and pop music, this thesis reveals how such devices constitute not only the listener but also the music which is listened to. Through listening technologies new listening practices emerge and the corporality of the listener is newly defined. The adaptation of sound to specific listening technologies can be analysed during the mastering process, the last step in technological music production. The devices by which music is listened to are thus neither simple technologies of reproduction nor mere electrotechnical artefacts. Rather, they are assemblages of sound, corporality, and technology. In this thesis these assemblages are called “Hörgeräte” (listening devices). The listening devices of rock and pop music target – like medical-technical “Hörgeräte” (hearing aids) – the materiality of perception. Contrary to medical technologies, however, listening devices do not function as prostheses, which are calibrated according to medical industry standards. Instead, they contain excesses – of seriality and repetition – and escalations – of amplitude and high and low frequencies. The thesis is arranged in three chapters. In the first chapter I situate the main argument of the thesis within discourses of musicology, media and cultural studies, and develop my own terminology. Chapters two and three deal with case studies. In chapter two I investigate jukebox listening in 1950s rock’n’roll culture, whilst in chapter three I explore sound system listening in disco and club culture from the 1970s to the 1990s. The terminology developed in chapter one enables a comparison of the case studies.
Databáze: OpenAIRE