Die 'Umwertung aller Werte' beim mittleren Nietzsche. Über den Aphorismus Nr. 103 in Morgenröthe und das 'Machtgefühl'

Autor: Taniyama, Kota
Jazyk: japonština
Rok vydání: 2021
Předmět:
Zdroj: メタフュシカ. 52:35-46
ISSN: 1342-6508
Popis: 論文
須藤訓任教授 退職記念号
Nietzsches Morgenröthe. Gedanken über die moralischen Vorurteile, das zur Nietzsches mittleren Schaffenphase gehört, hat in letzter Zeit unter zwei Gesichtspunkten Aufmerksamkeit erregt. 1) Nietzsches Moralkritik, die später in der „Umwertung aller Werte“ gipfelt, tritt erst in diesem Werk deutlich zutage. Tatsächlich unterscheidet Nietzsche im Aphorismus Nr. 103 zwischen zwei Arten der Moralkritik, von denen er die zweite ausdrücklich als seine eigene Position bezeichnet. 2) In diesem Werk stellt Nietzsche auch den Begriff „Machtgefühl“, der ein Vorläufer des „Willens zur Macht“ beim späten Nietzsche ist, in den Vordergrund. Ersterer kann ein Schlüssel sein, um die komplexe Ideen, die hinter dem Letzteren stehen, nachzuvollziehen. Das Verhältnis zwischen diesen beiden Punkten ist jedoch noch nicht beleuchnet. Deswegen zielt der Aufsatz darauf ab, den Aphorismus Nr. 103 neu zu interpretieren, das Machtgefühl in das Zentrum zu rücken und den Kern der Nietzsches Moralkritik hervorzuheben. Während sich die bisherige Forschung ausschließlich mit dem positiven Aspekt des Machtgefühls befasst hat, werden im vorliegenden Aufsatz seine negativen Aspekte diskutiert: Schlechtes Gewissen bei einem Typ, den Nietzsche „der leidende Hochmüthige“nennt. Um den Hochmütigen von seinem Leiden, seinem schlechten Gewissen, zu befreien, löst Nietzsche das moralische Werturteil auf. Seine „Umwertung aller Werte“, so die These des Beitrags, ist nicht die Verkehrung herkömmlicher moralischer Werturteile in ihr Gegenteil, sondern ihre Neubewertung, d.h. die Werte von Handlungen werden durch ganz neue Werturteile neu begründet.
Databáze: OpenAIRE