Veränderungen von Wohlbefinden und privater Unterstützung für Ältere: ein Blick auf die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie im Frühsommer 2020

Autor: Judith Kaschowitz, Alina Schmitz, Nekehia T. Quashie, Miriam Grates, Claudius Garten, Martina Brandt
Rok vydání: 2021
Předmět:
Zdroj: Zeitschrift Fur Gerontologie Und Geriatrie
ISSN: 1435-1269
0948-6704
DOI: 10.1007/s00391-021-01870-2
Popis: The pilot study "Health and Support in Times of Corona" (TU Dortmund University) collected data on support and well-being of individuals aged 40 plus years in the light of the first wave of the COVID-19 pandemic from May to July 2020.The aim was to study the social and mental effects of the pandemic. We focused on individuals living in private households aged 40 years and older. Participants were asked about pandemic-related changes in receiving and providing support (e.g. personal care, help with household chores), problems arising in taking care of older persons and changes in well-being.We conducted descriptive and multivariate analyses to show how support changed, problems with support came up and well-being changed in the light of the pandemic and how all this was related.Due to the pandemic older respondents in particular were no longer able to provide the necessary support for others. Especially women reported problems in taking care of older individuals. We found a decrease in well-being for all respondents but most significantly for women and individuals aged 80 years and older. Moreover, problems in the provision of care due to the pandemic and lower well-being were clearly linked.Our study showed significant changes in support patterns and well-being due to the COVID-19 pandemic. A substantial part of the respondents reported more loneliness and lower life satisfaction compared to before the pandemic, especially women supporting others. In these pandemic times, informal caregiving is severely hampered. Future pandemic-related measures should be carefully planned bearing such issues in mind.HINTERGRUND: Die Pilotstudie „Gesundheit und Unterstützung in Zeiten von Corona“ (Technische Universität Dortmund) erhob vom Mai bis Juli 2020 Veränderungen von Unterstützung und Wohlbefinden Älterer infolge der COVID-19-Pandemie.Ziel war es, empirische Erkenntnisse zu den sozialen und mentalen Folgen der Pandemie für in Privathaushalten lebende Personen der Altersgruppe 40+ Jahre zu gewinnen. Betrachtet wurden durch die Pandemie bedingte Änderungen im Erhalt und im Leisten von Unterstützung (u. a. persönliche Pflege, Hilfe im Haushalt) und Betreuungsprobleme sowie Veränderungen des Wohlbefindens.Mithilfe deskriptiver und multivariater Analysen wurde untersucht, wie sich im Zuge der Pandemie Unterstützungsmuster änderten, ob Betreuungsprobleme entstanden, und ob sich in diesem Zuge des Wohlbefinden (Lebenszufriedenheit und Einsamkeit) veränderte.Im Zuge der Pandemie zogen sich insbesondere Ältere und Hochaltrige aus der Unterstützung für andere zurück. Frauen berichteten häufiger von Betreuungsproblemen mit älteren Angehörigen. Das Wohlbefinden verringerte sich insgesamt, am deutlichsten aber bei Frauen und Hochaltrigen. Die multivariaten Analysen verdeutlichen, dass Betreuungsprobleme mit älteren Angehörigen im Zuge der Pandemie mit geringerem Wohlbefinden einhergingen.Unsere Pilotstudie zeigt deutliche Änderungen in Unterstützungsmustern und im Wohlbefinden der Befragten. Viele berichten von mehr Einsamkeit und geringerer Lebenszufriedenheit als vor der Pandemie – insbesondere Frauen, die Unterstützungsleistungen für andere erbringen. Sorgearbeit wird durch die Pandemie und die Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung erschwert. Zukünftige Kontaktbeschränkungen sollten mit Bedacht eingesetzt werden und dies im Blick haben.
Databáze: OpenAIRE