[Cellular pathophysiology of pulmonary hypertension]

Autor: H Kuppe, W M Kuebler
Jazyk: němčina
Rok vydání: 2020
Předmět:
Zdroj: Zeitschrift Fur Herz-, Thorax-Und Gefasschirurgie
ISSN: 0930-9225
Popis: Zusammenfassung Die pulmonale Hypertonie umfasst eine Gruppe von Erkrankungen heterogener Ätiologie, die mit einem Anstieg des hydrostatischen Druckes in der Lungenstrombahn einhergehen. Während sich die sekundäre pulmonale Hypertonie zumeist als direkte Folge eines akuten oder chronischen linksventrikulären Pumpversagens entwickelt, resultieren die primären Formen häufig aus charakteristischen Gendefekten oder typischen Auslösemechanismen. Trotz ihrer unterschiedlichen Pathogenese weisen jedoch die verschiedenen Formen der pulmonalen Hypertonie ähnliche pathophysiologische Veränderungen und zelluläre Reaktionsmuster in der pulmonalen Mikrozirkulation auf. Die Dysfunktion der pulmonalvaskulären Endothelzellen, die den hämodynamischen Veränderungen unmittelbar exponiert sind, ist die treibende Kraft des pathophysiologischen Geschehens. Die endotheliale Dysfunktion bewirkt durch eine verminderte Freisetzung vasodilatierender, anti-proliferativer Mediatoren bei gleichzeitig vermehrter Produktion vasokonstriktiver, proliferativer Substanzen nicht nur eine zunehmende pulmonale Vasokonstriktion, sondern unterstützt auch die pathologischen Umbauprozesse in Gefäßintima und -media. Darüber hinaus trägt das pulmonale Endothel durch die Rekrutierung von Thrombozyten und Leukozyten wesentlich zur Freisetzung zusätzlicher vasokonstriktiver, proliferativer Faktoren und zur Bildung charakteristischer Gefäßthromben bei. Diese endothelial initiierten Pathomechanismen verstärken sich zudem wechselseitig, führen zu einem weiteren Anstieg des pulmonalen Strömungswiderstandes und fixieren schließlich die pulmonale Hypertonie. Die pulmonale Hypertonie beschreibt folglich nicht nur eine Änderung der Lungenhämodynamik, sondern umfasst ein komplexes zelluläres Geschehen, an dem parenchymatöses Lungengewebe und korpuskuläre Blutbestandteile gleicherweise beteiligt sind. Bei der Entwicklung neuer Therapiekonzepte ist dieser multifaktorielle Charakter der Erkrankung zu berücksichtigen.
Databáze: OpenAIRE