Etwas stimmte nicht. Narrative Allianzen und retrospektive Zeug*innenschaft

Autor: Laura Moisi
Rok vydání: 2019
Předmět:
Zdroj: Femina Politica-Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft
Umkämpfte Solidaritäten
ISSN: 2196-1646
1433-6359
DOI: 10.3224/feminapolitica.v28i2.09
Popis: Leseprobe ----- Zusammenfassung In diesem Beitrag geht es um die Frage, wie literarische, filmische und autobiografische Schilderungen von unerwunschten Beruhrungen und sexuellen Ubergriffen zur Grundlage von politischen Allianzen werden. Ausgehend von kulturwissenschaftlichen Perspektiven auf Affekt und Geschlecht, insbesondere mit Blick auf Sara Ahmeds queer-feministische Arbeiten, beschaftigt sich der Beitrag mit gegenwartigen Neuaushandlungen von feministischer Solidaritat. Dabei soll ein Blick auf Formen feministischer Solidaritat geworfen werden, die sich weniger an der Uberwindung von Gefuhlen der Ohnmacht orientieren und mehr an einer narrativen Aufarbeitung von Gewalterfahrungen. Vergangenheit und Gegenwart, personliche Schicksale und Kulturgeschichte, verschranken sich dabei auf produktive Weise. Bezugnehmend auf gegenwartige kulturelle Aufarbeitungen von sexualisierter Gewalt in sozialen Medien, Essays und Erzahlbanden, geht es um die Frage, wie fiktive und autobiografische Erzahlpraktiken Vorstellungen von Handlungsmacht und Passivitat, von Dominanz und Opferstatus herausfordern. Dabei wird ein Blick auf narrative Allianzen als feministische Solidaritatsform skizziert, die affektive Verweigerungen und Widerstande sichtbar macht. ----- Something Wasn’t Right: Narrative Alliances and Retrospective Witnessing Abstract This article explores survivors’ perspectives on sexual abuse in autobiographical as well as fictionalized accounts as political re-writings of solidarity. From a cultural studies perspective, the article draws on the work of feminist scholar Sara Ahmed in order to discuss contemporary forms of queer-feminist solidarity. It presents a discussion of narrative alliances that are less focused on overcoming feelings of pain and agony in the face of abuse, and more on a careful exploration of what that violence entails. With regard to affective experiences and internal monologues presented in short stories, hashtag tweets, novels and documentaries, the question is how contemporary narratives challenge notions of agency and passivity, of domination and victimhood. The aim is to consider forms of affective resistance that challenge the notion of agency and liberation on the one hand, and pain and suffering on the other. ----- Bibliographie: Moisi, Laura: Etwas stimmte nicht. Narrative Allianzen und retrospektive Zeug*innenschaft, Femina Politica – Zeitschrift fur feministische Politikwissenschaft, 2-2019, S. 107-120. https://doi.org/10.3224/feminapolitica.v28i2.09
Databáze: OpenAIRE