Dosis-Wirkungsbeziehung von Clonidin zu epidural appliziertem Ropivacain bei orthopädischen Eingriffen der unteren Extremität

Autor: G. Hempelmann, R. Hussmann, K.-H. Gürtler, Thilo Menges, J. Engel
Jazyk: němčina
Rok vydání: 2020
Předmět:
Popis: Fragestellung: Es sollte bei elektiven orthopadischen Eingriffen an der unteren Extremitat eine erste Dosis-Wirkungsbeziehung von Clonidin zu epidural appliziertem Ropivacain untersucht werden in einem Bereich, in dem am wenigsten mit kardiovaskuklaren Nebenwirkungen zu rechnen ist. Methodik: Es wurden sechs Gruppen a 10 Patienten gebildet. Gruppe 1 bekam 1 mg/cm Korpergrose Ropivacain mit einem Zusatz von 25 µg Clonidin, die zweite Gruppe 50 µg Clonidin, die dritte Gruppe 75 µg Clonidin, die vierte Gruppe 100 µg Clonidin und die funfte Gruppe 150 µg Clonidin als Zusatz. Als Kontrolle diente eine Gruppe mit NaCl 0,9% als Adjuvans. Der sensible und motorische Wirkungseintritt wurde ab der 5. min im Abstand von 5 min bis zur 20. min und dann in der 30. min bestimmt. Weiterhin wurde das Kreislaufverhalten dokumentiert und die Sedierung nach 45 min anhand eines Scores beurteilt. Nach Operationsende untersuchten wir die Ruckkehr des „Spitz-Stumpf-Empfindens” bis zur 2-Segment-Regression und den Zeitpunkt des Einsetzens von Schmerzen. Ergebnisse: Die Gruppen waren hinsichtlich demographischer Daten und der Anschlagzeit vergleichbar. Die Analgesiezeit war mit dem Zusatz von 150 µg Clonidin auf 513 ± 92 min (p = 0,002) verlangert, mit 100 µg Clonidin auf 460 ± 148 min (p = 0,073), mit 75 µg Clonidin auf 440 ± 86 min (p = 0,057) gegenuber 347 ± 114 min in der Kontrollgruppe. Die 2-Segment-Regression betrug mit 150 µg Clonidin 251 ± 47 min (p = 0,018), mit 100 µg Clonidin 238 ± 33 min (p = 0,034), mit 75 µg Clonidin 229 ± 29 min (p = 0,027) und ohne Zusatz 178 ± 43 min. Die Herzfrequenz fiel in allen Gruppen ohne Gruppenunterschiede innerhalb von 60 min signifikant zum Ausgangswert ab. Der mittlere arterielle Druck (MAP) sank in allen Gruppen mit Ausnahme der Kontrollgruppe signifikant zwischen der 20. und der 40. min zum Ausgangswert. Im Gruppenvergleich zur reinen Substanz fanden sich mit 75 µg Clonidin signifikante Unterschiede des MAP von der 20. min an, mit 100 µg Clonidin von der 50. min an und mit 150 µg Clonidin in der 40. min. Der mittlere Sedationsscore lag nach 45 min in der Kontrollgruppe bei 0,6 ± 0,5, mit 75 µg Clonidin bei 1,3 ± 1,0, mit 100 µg Clonidin bei 1,7 ± 0,8 (p = 0,022) und mit 150 µg Clonidin bei 1,8 ± 0,8 (p = 0,007). Schlusfolgerung: Wir konnten in dieser Untersuchung zeigen, das 150 µg Clonidin die analgetische Wirkung des Ropivacains signifikant steigert. Das schmerzfreie Intervall lag bei einer mittleren Ropivacainmenge von 171 mg mit Clonidin deutlich uber den Zeiten, die mit 200 mg Lokalanasthetikum gefunden wurden. Parallel fanden sich signifikante Blutdruckunterschiede. Ein engmaschiges Herz-Kreislauf-Monitoring des Patienten ist dazu in jedem Fall notwendig. Durch den Clonidinzusatz konnen die Nachspritzintervalle verlangert werden.
Databáze: OpenAIRE