Bedeutung von Antikörpernachweisen gegen Chlamydophila pneumoniae bei intubierten Patienten

Autor: Guggemos, Jan
Jazyk: němčina
Rok vydání: 2008
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Popis: Gesamtdissertation
Die Pneumonie weist eine hohe Inzidenz und Letalität auf. Man unterscheidet ambulant erworbene und nosokomial erworbene Pneumonie, sowie interstitielle und Lobärpneumonien. Auslöser von interstitiellen Pneumonien sind unter anderem C. pneumoniae, M. pneumoniae. C. pneumoniae verursacht etwa 10% aller ambulant erworbenen Pneumonien. Der Anteil von C. pneumoniae-assoziierten Pneumonien im nosokomialen Bereich ist unklar. In diesem Zusammenhang fielen hochpositive IgA- und IgG-Antikörpernachweise gegenüber C. pneumoniae bei mehreren beatmeten Patienten einer Intensivstation auf. Diese Antikörperkonstellation spricht für eine Reinfektion mit dem Erreger. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Fragestellung zu untersuchen, ob es zu einer nosokomialen Infektion mit C. pneumoniae gekommen war oder die erhöhten Antikörpernachweise Ausdruck einer Reaktivierung einer latenten Infektion mit C. pneumoniae durch das Beatmungstrauma oder einer schweren Erkrankung entsprachen. Hierzu wurde eine Fall-Kontrollstudie durchgeführt. Es wurden serologische und klinische Daten der Patientengruppe erfasst. Die Fallgruppe wurde in Patienten mit positiver Serologie und die Kontrollgruppe in Patienten mit negativer Serologie eingeteilt. Es konnte festgestellt werden, dass die beiden Patientengruppen sich hinsichtlich der gewählten klinischen Parameter nicht unterschieden. Im zweiten Teil der Arbeit wurde eine Patientengruppe mit 92 Patienten hinsichtlich klinischer Daten, serologischer Befunde (Antikörpernachweis) und Direktnachweisen von BAL-Proben untersucht. Hierzu wurde eine validierte PCR etabliert. Die Ergebnisse von serologischen Befunden und Direktnachweisen wurden gegenübergestellt. Insgesamt zeigte sich eine hohe Zahl an C.pneumoniae-positiven Antikörpernachweisen und ein nur geringer Anteil von PCR-positiven BAL-Proben. Sieben Patienten wiesen positive Direktnachweise und positiv Antikörperachweise auf. Bei diesen Sieben wurde der Verlauf der Antikörpernachweise und der Direktnachweise in Verbindung mit den klinischen Daten ausgewertet; diese sprachen bei allen bis auf einen Patienten gegen nosokomiale C. pneumoniae-Infektionen, sondern eher für ambulant erworbene Infektionen mit trägem Titerverlauf. Hinweise für eine Reaktivierung des Erregers durch das Intubationstrauma oder eine schwere Erkrankung ließen sich nicht finden. Eine nosokomiale Pneumonie konnte in einem Fall nicht ausgeschlossen werden. Möglicherweise ist die Diskrepanz zwischen erhöhter Anzahl an positiven Antikörpernachweisen und niedriger Anzahl positiver Direktnachweise einer unzureichenden Spezifität des serologischen Untersuchungsverfahrens geschuldet.
Pneumonia is associated with high incidence and letality. It is differentiated in community (CAP) and hospital acquired pneumonia (HAP), and interstitial and lobal pneumonia. Interstitial pneumonias are caused by different agents, such as Chlamydophila pneumonia or Mycoplasma pneumonia. C. pneumonia causes 10% of CAP. So far there is few evidence if there are cases of HAP associated with C. pneumonia. Remarkably in this context there were positive serologic titers (high IgG and IgA-Antibodies) against C. pneumonia in a group of intubated patients in an IC-Unit (Charite, Campus Benjamin Franklin). The constellation of these antibodies is typical for reinfection. Goal of this work was to examine whether the proof of antibodies was associated with hospital acquired pneumonia or the proof of antibodies revealed reactivation of a latent infection with C. pneumonia caused by the trauma of intubation or a heavy disease. A case-control-study was designed. Two groups of serologic positive and serologic negative patients were matched. It was found that there was no difference in clinical parameters that were chosen to show infection with C. pneumonia. In the second part of this work there was examined another group of patients prospectively. With these patients we looked for serologic parameters, DNA-proof (BAL) and clinical data. It was evident that there was a high number of positive serologic evidence and only a few number of positive DNA-proof. Only seven patients were antibody and DNA-positive. These patients had clinical data that revealed a CAP in the recent past. There was no evidence of a reactivation with C. pneumonia. In one case HAP could not be excluded. It was concluded that the discrepancy of high serologic evidence and low DNA-proof is explained by low specifity of the serologic test.
Databáze: OpenAIRE