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Proximale Humerusfrakturen gehören zu den häufigsten Frakturen des Menschen. In der operativen Versorgung dieser Verletzung gelten winkelstabile Plattenosteosynthesen als Goldstandard. Da es in der Literatur bisher keine eindeutige Datenlage zur Verwendung von monoaxial bzw. polyaxial ausrichtbaren Schrauben gibt, war das Ziel dieser Studie der Vergleich von operativen und funktionellen Ergebnissen mit zwei sich diesbezüglich unterscheidenden Implantaten. Hierzu wurden die NCB-Platte (polyaxial), sowie die PHILOS-Platte (monoaxial) ausgewählt. Als Design für diese Studie wurde eine Matched Pair-Analyse gewählt in die insgesamt 76 Patienten (=38 Paare) eingeschlossen werden konnten. Matching-Kriterien waren das Alter und Geschlecht der Patienten, sowie der Frakturtyp nach AO-Klassifikation. Hinsichtlich der operativen Daten (OP-/Röntgendauer, Blutverlust, postoperativer stationärer Aufenthalt) unterschieden sich beide Kollektive nur geringfügig. Bemerkenswert ist jedoch die bei den PHILOS-Patienten mehr als doppelt so hohe Komplikationsrate gegenüber den NCB-Patienten (9 vs. 4 Fälle). Das funktionelle Ergebnis wurde anhand des Constant-Murley Scores und visuellen Analogskalen beurteilt. Mit 61,8 Punkten lag der Wert der NCB-Patienten im Constant-Murley Score etwa 5 Punkte über dem der PHILOS-Patienten. Auch mit dem Behandlungsergebnis insgesamt, welches auf einer visuellen Analogskala beurteilt wurde, waren die NCB-Patienten besser zufrieden. Hingegen unterschieden sich die Kollektive nur geringfügig bezüglich der rein subjektiven Beweglichkeit des frakturierten Armes, welche ebenfalls auf einer visuellen Analogskala eingeschätzt wurde. Abschließend lässt sich feststellen, dass Patienten, die mit einem Implantat mit polyaxial ausrichtbaren Schrauben versorgt wurden, in dieser Studie in geringerem Maße von Komplikationen betroffen waren und sowohl in subjektiver vor allem aber objektiver Hinsicht ein besseres funktionelles Ergebnis erreichten. |