Fehlbildungen und Erkrankungen des pulmonalen Gefäßsystems

Autor: H. Meyer, W.-R. Thies
Rok vydání: 2004
Zdroj: Pädiatrische Pneumologie ISBN: 9783662091838
Pädiatrische Pneumologie ISBN: 9783662091852
DOI: 10.1007/978-3-662-09182-1_7
Popis: Der primitive Herzschlauch ist mit Ende der dritten Gestationswoche ausgebildet. In der folgenden Woche stulpen sich die 2 primaren Lungenblaschen nach rechts und links aus dem Teil des Darmrohres, das unmittelbar auf den Schlunddarm folgt. Die Lappenbronchien sind mit der 5. und die subsegmentalen Bronchien mit der 6. Gestationswoche vorhanden. Das die Lungenanlage umgebende Mesenchym enthalt das vaskulare Netzwerk der Darmanlage, den Plexus splanchnicus, der in dieser Region auch Plexus peripulmonalis genannt wird. Die sich entwickelnden intrapulmonalen Gefase erhalten uber paarige Segmentarterien Anschlusse an die dorsal liegenden und bis zur 7. Woche noch paarig vorhandenen thorakalen Aortae. Die intrapulmonalen Gefase, die den sich aufzweigenden Atemwegen folgen, differenzieren sich zu Arterien. Die enge Nachbarschaft von Arterien und Atemwegen setzt somit schon fruh in der Entwicklung ein. Etwa mit dem 27. bis 32. Gestationstag erscheinen die paarigen 6. Kiemenbogenarterien. Ihre proximalen (ventralen) Anteile fusionieren mit einem Teil des Aortensacks (Septierung des Truncus arteriosus) zum Pulmonalarterienstamm. Der Ursprung der rechten Pulmonalarterie entsteht ebenfalls aus einem proximalen Teil der rechten 6. Kiemenbogenarterie. Der distale Teil der rechten 6. Kiemenbogenarterie wird zum rechten Ductus arteriosus, der dann um den 45. Tag mit der rechten thorakalen Aorta obliteriert. Der distale Anteil der linken 6. Kiemenbogenarterie wird zum linken Ductus arteriosus. Die gesamte linke Pulmonalarterie wird dagegen wohl ausschlieslich aus peripulmonalen Angioblasten gebildet. Die zentralen (intraperikardialen) Pulmonalarterienanteile anastomosieren dann mit den intrapulmonalen (extraperikardialen) Pulmonalarterien im Hilusbereich. Etwa um den 50. Gestationstag sind die Segmentarterien zur thorakalen Aorta dann obliteriert und die Lungenanlage wird jetzt ausschlieslich uber die definitiven Pulmonalarterien versorgt. In der Zwischenzeit (5. Gestationswoche) hat sich sowohl die Pulmonalklappe als auch das sich direkt anschliesende kurze Stuck des Pulmonalarterienstammes aus dem Bulbus cordis gebildet. Gelegentlich konnen eine oder mehrere der fruhen Segmentarterien zur deszendierenden Aorta bestehen bleiben und permanent einen Lungenlappen oder ein Segment versorgen (Abb. 7.1). Die linksseitige 4. Kiemenbogenarterie wird zum definitiven (linken) Aortenbogen.
Databáze: OpenAIRE