Vaskuläre Neurochirurgie - Intraoperative Angiographie im Hybrid-Operationssaal - Nutzen, Risiko und Aufwand basierend auf einer Workflow-Analyse

Autor: Wahler, Hellen Nora Rebekka
Přispěvatelé: König, Ralph, Schmitz, Bernd
Jazyk: němčina
Rok vydání: 2019
Předmět:
DOI: 10.18725/oparu-17267
Popis: Um den Behandlungserfolg neurovaskulärer Operationen zu kontrollieren, ist die Durchführung einer digitalen Subtraktionsangiographie (DSA) der hirnversorgenden Gefäße Goldstandard. Seit den 90er Jahren ist dies bereits intraoperativ möglich. Der große Vorteil hiervon ist, dass bei nicht zufriedenstellendem Befund eine unmittelbare Korrektur möglich ist, ohne den Patienten ein weiteres Mal zu operieren. Als Nachteile der intraoperativen DSA galten bislang der geringe Nutzen bei schlechterer Bildqualität und der zeitliche Mehraufwand. Aufgrund aktueller Entwicklungen mit der Verlagerung hochauflösender Angiographie-Anlagen in sogenannte Hybrid-Operationssäle und mit dem Aufkommen der Fluoreszenzangiographie als alternative Methode zur Gefäßdarstellung gibt es neue Aspekte zu diesem Thema. Die Fragen nach dem Nutzen, der Sicherheit und dem Aufwand der intraoperativen DSA wurden in dieser Arbeit erneut gestellt und für die routinemäßige Durchführung im Hybrid-Operationssaal des Universitätsklinikums Ulm beantwortet. Dafür wurden aus einem Zeitraum von über drei Jahren die Befunde, Konsequenzen und Komplikationen der intraoperativen DSA und der Fluoreszenzangiographien ausgewertet. Darüber hinaus wurde anhand einer Workflow-Analyse die Dauer der intraoperativen Angiographien systematisch bestimmt, was bis dato einmalig ist. Das Ergebnis zeigt, dass die intraoperative DSA in 3,8 % der Fälle (2 von 52) einen therapierelevanten Befund erbrachte, der mit keiner anderen intraoperativ verfügbaren Diagnostik detektiert werden konnte, bei gleichzeitig geringer Komplikationsrate. Dies bestätigt den Nutzen der intraoperativen DSA und macht deutlich, dass sie zum jetzigen Zeitpunkt nicht durch die Fluoreszenzangiographie ersetzt werden kann, obwohl diese deutlich günstiger, besser verfügbar und schneller durchzuführen ist. Da die Operationen durch die intraoperative DSA jedoch um durchschnittlich 46 Minuten länger dauerten, entstand ein bisher unterschätzter zeitlicher und finanzieller Mehraufwand. Die Workflow-Analyse ergab aber auch, dass sich dieser Mehraufwand durch eine Optimierung der Arbeitsabläufe verringern und dadurch die Wirtschaftlichkeit steigern lässt. Dies stellt einen entscheidenden Schritt für die Durchsetzung der intraoperativen DSA als Routineverfahren dar.
Databáze: OpenAIRE