Informationsverarbeitung in der Industrie 4.0 und die vorteilhafte Wirkung von intentionalem Vergessen für das Change Management

Autor: Norbert Gronau, Annette Kluge, Jennifer Haase, Christof Thim, Arnulf Schüffler
Jazyk: angličtina
Rok vydání: 2019
Předmět:
Popis: Industry 4.0, based on increasingly progressive digitalization, is a global phenomenon that affects every part of our work. The Internet of Things (IoT) is pushing the process of automation, culminating in the total autonomy of cyber-physical systems. This process is accompanied by a massive amount of data, information, and new dimensions of flexibility. As the amount of available data increases, their specific timeliness decreases. Mastering Industry 4.0 requires humans to master the new dimensions of information and to adapt to relevant ongoing changes. Intentional forgetting can make a difference in this context, as it discards nonprevailing information and actions in favor of prevailing ones. Intentional forgetting is the basis of any adaptation to change, as it ensures that nonprevailing memory items are not retrieved while prevailing ones are retained. This study presents a novel experimental approach that was introduced in a learning factory (the Research and Application Center Industry 4.0) to investigate intentional forgetting as it applies to production routines. In the first experiment (N = 18), in which the participants collectively performed 3046 routine related actions (t1 = 1402, t2 = 1644), the results showed that highly proceduralized actions were more difficult to forget than actions that were less well-learned. Additionally, we found that the quality of cues that trigger the execution of routine actions had no effect on the extent of intentional forgetting. Industrie 4.0 ist basierend auf fortschreitender Digitalisierung eine globale Entwicklung, die in allen Bereichen uns heute bekannter Arbeits- und Lebenswelten Einzug halten wird. Das Internet der Dinge beschleunigt Automatisierung bis hin zu autonomen cyber-physischen Systemen. Dieser Prozess wird begleitet von einer weiteren Zunahme von Daten. Gleichzeitig reduziert sich die Aktualität der Daten und damit die Dauer ihrer Relevanz. Die Herausforderungen im Umfeld von Industrie 4.0 zu meistern bedeutet für Menschen in Organisationen diese wachsenden Datenmengen und Anpassung an fortwährende Veränderung zu bewältigen. Intentionales Vergessen kann hier unterstützen. Intentionales Vergessen fokussiert das Vergessen irrelevanter Informationen und Verhaltensweisen zu Gunsten relevanter. In diesem Artikel stellen wir einen experimentellen Ansatz zur Erforschung von Prozessen des intentionalen Vergessens in Organisationen in einer Laborumgebung (Anwendungszentrum Industrie 4.0) vor. Im Fokus der Untersuchung steht dabei das Vergessen einer ungültig gewordenen Produktions-Routine und das Ausführen der neuen, jetzt gültigen. Wir beschreiben dabei zunächst das innovative experimentelle Design zur Untersuchung von Vergessensprozessen. In einer ersten Untersuchung mit N = 18 Personen, die insgesamt 3046 Handlungen zu t1 (1402) und t2 (1644) ausführen, zeigte sich, dass hoch gelernte (prozeduralisierte) Handlungen schwerer zu vergessen sind als ohnehin nicht prozeduralisierte. Es zeigt sich aber kein Unterschied hinsichtlich der Art der Handlungen und der Hinweisreize, durch die sie aufgerufen werden.
Databáze: OpenAIRE