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Dieser Beitrag beschäftigt sich mit ausgewählten Bauten und Objekten des slowenischen Architekten Jože Plečnik (1872-1957) und fügt den bekannten Lesarten dieses so eigenständigen Werks eine weitere hinzu: eine Deutung, die sich insbesondere die Ding- und Objektbezüge des Architekten vornimmt. Am Beispiel dessen (Sammlungs-)Hauses in Ljubljana, dem Hiša Plečnik, das er von 1921 bis zu seinem Tod 1957 bewohnte, zeigt die Autorin, dass das Haus weit mehr war, als ein bloßes Arbeits- und Wohnhaus, es war ein regelrechtes Experimentierfeld des Entwerfens, »an experimental mistbeet« (Ana Porok, 2019). Die Dinge und Objekte, die den Architekten tagtäglich in Haus und Garten umgaben und somit sein »Laborumfeld« ausmachten, waren Teil seines Vorbildrepertoires, waren materiale Probestücke oder überzählige Bauteile laufender Projekte, die im Sinne des pre- oder reuse genutzt wurden. Eines seiner bevorzugten Bauelemente, die Säule, war deshalb auch mehr als die Referenz auf historisches Wissen, sie war »dialogfähiges« Architekturding und Gestaltungsobjekt zugleich. |