Transformation des Schweizer Stromübertragungsnetzes - Herausforderungen und Aufgaben für die Raumplanung
Autor: | Rendigs, Silke |
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Přispěvatelé: | Tietz, Hans-Peter, Scholl, Bernd |
Rok vydání: | 2016 |
Předmět: |
SPATIAL DEVELOPMENT (PHYSICAL PLANNING)
REGIONAL IMPACT (HUMAN GEOGRAPHY) CURRENT SUPPLY (ELECTRICAL ENERGY) RAUMENTWICKLUNG (RAUMPLANUNG) RAUMWIRKSAMKEIT (ANTHROPOGEOGRAFIE) ERSCHLIESSUNG UND TECHNISCHE INFRASTRUKTUR (RAUMPLANUNG) Civic & landscape art INFRASTRUCTURE DEVELOPMENT (PHYSICAL PLANNING) STROMVERSORGUNG (ELEKTRISCHE ENERGIE) ddc:710 |
Popis: | Die Stromversorgung zählt heute zu den kritischen Infrastrukturen da sich Ausfälle auf das Funktionieren anderer Infrastrukturen und damit auf die soziale und wirtschaftliche Wohlfahrt des Staates auswirken. Die vorliegende Arbeit zeigt Veränderungsprozesse in der Stromversorgung und die daraus entstehenden Herausforderungen sowie zu berücksichtigende Umstände für die Raumplanung auf. Sie verdeutlicht dass sich die Veränderungen auch auf die Gestaltung der Infrastrukturen auswirken und eine Transforma tion bei den Übertragungsleitungen mit sich bringt. Da die Schweiz bereits über ein dichtes Übertragungs netz verfügt findet die Transformation überwiegend im Bestand statt. Sie ist raumbedeutsam und erfordert die Koordination und Abstimmung mit anderen Raumnutzungen. Diese Aufgabe ist der Raumplanung per Gesetz übertragen. In der Arbeit wird dem Abstimmungs und Koordinationsbedarf im Zusammenhang mit der Leitungstransformation nachgegangen. Er ergibt sich insbesondere durch den Flächenbedarf und die Emissionen der Anlagen (z.B. Geräusche elektromagnetische Strahlungen etc.). Daneben sind weitere Faktoren zu berücksichtigen wie Zugänglichkeit Anfälligkeit Kosten und weitere Nutzbarkeit der Flächen. Das Alter der Anlagen ermöglicht es Planerinnen und Planern Handlungsfenster für Veränderungen der Leitungen abschätzen und nutzen zu können. Konflikte entstehen insbesondere mit der Siedlungsentwick lung und dem Natur und Landschaftsschutz. Die hohe Relevanz der Stromversorgung das Konfliktpoten zial und schrumpfende Handlungsspielräume erfordern eine proaktive Raumplanung die sich frühzeitig mit der Transformation der Leitungen und den dafür erforderlichen Flächen auseinandersetzt. Hierfür ste hen der Raumplanung formelle und informelle Planungsverfahren zur Verfügung. Die Planung von Leitun gen des Übertragungsnetzes liegt in der Kompetenz des Bundes während die kantonale Richtplanung beteiligt wird und die Ergebnisse übernimmt. Dieser klassische Ablauf wird heute ergänzt durch eine Pla nung im Rahmen der kantonalen Richtplanung und vorbereitet durch informelle Verfahren. Die Beschäfti gung von Seiten der Richtplanung ermöglicht es Räume für die Siedlungsentwicklung freizuspielen aber auch Flächenbedürfnisse für die Leitungstransformation frühzeitig zu sichern. Für eine aktive Auseinan dersetzung mit den Übertragungsleitungen fehlen den Planerinnen und Planern jedoch häufig relevante Informationen zu den Leitungen. Die Betrachtung der Vorgehensweisen in den Beispielländern Deutsch land und England ergibt Hinweise zu einer Verbesserungen bei der Bedarfsfeststellung der Öffentlich keitsbeteiligung und der Ansprache der Gemeinden. Ausserdem zeigt das Beispiel „Visual Impact Provisi on“ aus England wie Optimierungen von Leitungen finanziert werden können die noch nicht in einem Erneuerungszyklus sind. In der Arbeit werden ausserdem Handlungsräume in der Schweiz identifiziert die eine genauere Betrachtung von Seiten der Raumplanung erfordern weil in ihnen ein besonderes Konflikt potenzial in Zusammenhang mit Infrastrukturen der Stromübertragung liegt. Als Laborraum wird das St. Galler Alpenrheintal genauer betrachtet. In diesem Raum ergibt sich neben der frühzeitigen Auseinander setzung mit langfristigen Vorhaben die Suche einer Lösung im Zusammenhang mit einer aktuell kritischen Leitungsverlegung. Das Beispiel verdeutlicht auch die Möglichkeiten zur Optimierung von Leitungsverläu fen. Insgesamt zeigt sich dass die bisherigen formellen Planungsverfahren zwar für eine Neuplanung ausreichen für eine Transformation im Leitungsbestand jedoch eine grössere Variationsbreite an Verfah ren situationsabhängig genutzt werden sollte. So könnte die kantonale Richtplanung mit anschliessendem verkürzten Sachplanverfahren eine Möglichkeit für eine solche Ergänzung darstellen. Ausserdem sollte verstärkt die Möglichkeit frühzeitiger Öffentlichkeitsbeteiligung genutzt werden die über eine nachträgliche Information hinausgeht. Eine weitere Ergänzung könnte ein auf die Situation in der Schweiz angepasster Landschaftsfonds sein. Wesentlich ist für eine sichere Stromversorgung und eine nachhaltige Raument wicklung dass sich die Raumplanerinnen und Raumplaner künftig verstärkt auch mit den Infrastrukturen der Stromversorgung auseinander setzen ihre Abstimmung und Koordinationsaufgabe wahrnehmen und die damit verbundenen Handlungsspielräume für die Raumentwicklung erkennen. |
Databáze: | OpenAIRE |
Externí odkaz: |