Unternehmenshilfen in der Coronakrise: Ein Zwischenstand
Autor: | Fabig, Holger, Meyer, Steffen, von Weizsäcker, Jakob |
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Rok vydání: | 2021 |
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Zdroj: | Dieses Mal ist alles anders! Realwirtschaftliche Aspekte der KMU-Finanzierung im Zuge der Coronakrise. 90:59-94 |
ISSN: | 1861-1559 0340-1707 |
DOI: | 10.3790/vjh.90.3.59 |
Popis: | Die Coronapandemie hat die Bundesregierung vor bis dahin ungekannte Herausforderungen gestellt. Unter hoher Unsicherheit musste sie in kurzer Zeit wichtige Entscheidungen zur Stabilisierung der deutschen Volkswirtschaft fällen, um den gleichzeitigen Angebots- und Nachfrageschock abzufedern. Zunächst lag der Fokus auf Maßnahmen, welche die Liquidität der Unternehmen stützen sollten. Hierzu zählen vor allem die verschiedenen KfW- und Bürgschaftsprogramme, aber auch zahlreiche steuerliche Maßnahmen und nicht zuletzt die bereits bewährte Kurzarbeit. Außerdem gewährte die Bundesregierung von Beginn an Eigenkapitalhilfen (Zuschüsse der Soforthilfe für kleinere Unternehmen; Eigenkapitalinstrumente des WSF). Im weiteren Verlauf der Krise gewannen Transferprogramme bzw. Eigenkapitalhilfen ein stärkeres Gewicht, insbesondere durch die Einführung und sukzessive Ausweitung der Überbrückungshilfe, der außerordentlichen Wirtschaftshilfen im November und Dezember und durch weitere spezielle Programme der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaften und der KfW für Start-ups. So reagierte die Bundesregierung nicht zuletzt auf die zurückgehenden Reserven der Unternehmen angesichts der andauernden Pandemie. Zu diesen primär die Angebotsseite stützenden Maßnahmen traten im Rahmen des Konjunkturpakets auch Maßnahmen zur Stützung der Nachfrage. Die Programme wurden vor dem Hintergrund dreier Zielsetzungen ausgestaltet: der Passgenauigkeit der Hilfen, ihrer schnellen Bereitstellung und der Vereinbarkeit mit europäischem Beihilferecht. Die Passgenauigkeit der Überbrückungshilfen wurde durch Zugangsvoraussetzung erreicht, die zwar für alle von der Pandemie hart getroffenen Unternehmen gleichermaßen galten, die aber vor allem Unternehmen in besonders hart getroffenen Branchen tatsächlichen Zugang gewährten. Um eine rasche Umsetzung zu gewährleisten, war die erste Generation der Hilfsprogramme weniger zielgerichtet und daher weniger „bürokratisch“, während im Laufe der Zeit die Komplexität der Zugangsvoraussetzungen zunahm, um eine bessere Zielgerichtetheit zu gewährleisten. Es wird Aufgabe künftiger, stärker quantitativ ausgerichteter Studien sein, den Erfolg der Unternehmenshilfen im Detail zu bewerten. Was zum jetzigen Zeitpunkt bereits festgestellt werden kann ist, dass die Hilfsmaßnahmen insofern wirksam waren, als sie die Insolvenzquote von Unternehmen während der gesamten Krise auf einem historisch niedrigen Niveau gehalten haben. Zu den ersten Lehren aus der Krise zählt die Erkenntnis, dass eine bessere Kriseninfrastruktur notwendig ist, die zukünftig schneller aktiviert werden kann. Außerdem muss die Digitalisierung in allen Bereichen des Staatswesens energisch vorangetrieben werden. The Covid-19 pandemic presented the German government with unprecedented challenges. Faced with high levels of uncertainty, authorities had to take series of important decisions within a short amount of time in order to stabilize the German economy and cushion the simultaneous supply and demand shocks. Initially, the focus was on measures to support corporate liquidity. These included above all the various KfW and guarantee programs, but also a number of tax measures and, last but not least, the tried and tested short-time work scheme. In addition, the German government provided equity support from the outset (grants of the emergency aid for smaller companies, equity capital instruments of the WSF). As the crisis progressed, transfer programs and equity assistance gained greater weight, especially through the introduction and successive expansion of bridging assistance, extraordinary economic assistance in November and December, and further special programs by SME equity capital companies (Mittelständische Beteiligungsgesellschaften) as well as KfW support schemes for start-ups. In this way, the German government also responded to the rapid depletion of equity in the hardest hit sectors. These measures, which primarily support the supply side, were complemented by measures supporting aggregate demand as part of the economic stimulus package. Programmes were designed with three objectives in mind: the targeting precision of the assistance provided, the ability to rapidly deploy the programmes and the compliance with European state aid law. The targeting was achieved by defining detailed eligibility requirements which would basically allow all companies which were hard-hit by the pandemic to apply but which would de facto concentrate support on particularly hard-hit sectors. In order to ensure rapid deployment, the first generation of support schemes was less targeted and therefore less “bureaucratic” while, over time, the complexity of eligibility requirements increased, thus ensuring better targeting. It will be up to future more quantitative studies to evaluate the success of the measures in question in greater detail. However, at this stage it is already possible to say that the support measures have been effective to the extent that they have kept company insolvency rates at historically low levels throughout the crisis. One of the first lessons learned from the crisis is the recognition of the need for a better crisis infrastructure that can be activated more quickly in the future. In addition, digitization must be vigorously pursued in all areas of the state system. |
Databáze: | OpenAIRE |
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