Prognostische Relevanz genetischer Veränderungen bei älteren Patienten mit Multiplem Myelom

Autor: Köhler, Christine
Jazyk: němčina
Rok vydání: 2012
Předmět:
Popis: Das multiple Myelom ist eine maligne Plasmazellerkrankung des höheren Lebensalters mit ausgeprägter biologischer und klinischer Heterogenität. In den letzten Jahren konnte durch zytogenetische und molekularzytogenetische Untersuchungen das Verständnis der Pathologie maligner Plasmazellerkrankungen entscheidend verbessert und erste genetische Risikofaktoren durch Korrelation chromosomaler Aberrationen mit klinischen Variablen identifiziert werden. Bisher erhobene Daten wurden vorwiegend an jüngeren Kollektiven (bis 60 Jahre) generiert, die mittels Hochdosistherapie und autologer Stammzelltransplantation behandelt wurden. Nachdem aber das mediane Alter der Myelompatienten bei Diagnosestellung bei 65-70 Jahren liegt, wurden in der vorliegenden Arbeit Patienten im höheren Lebensalter (Altersmedian: 64 (60-70) Jahre) untersucht, die im Rahmen einer multizentrischen Phase III Therapiestudie der Deutschen Studiengruppe Multiples Myelom (DSMM II Studie) eine altersadaptierte Hochdosischemotherapie mit autologer Stammzelltransplantation erhalten haben. Ziel der Arbeit war die Erhebung der Inzidenz und der prognostischen Relevanz genomischer Veränderungen von zwölf Genloci mittels Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH) in einem großen (n=289) und homogen behandelten Kollektiv älterer Patienten mit symptomatischen multiplem Myelom. In 94 % der Fälle war mindestens einer von zwölf genomischen Loci aberrant. Die Deletion 17p13, die Translokation t(4;14) und Zugewinne von 1q21 stellten unabhängige negative prognostische Faktoren dar. Während die prognostische Relevanz der beiden erstgenannten Veränderungen als gesichert angesehen werden kann, war die Datenlage für 1q Zugewinne bisher uneinheitlich. Aufgrund dieser Daten sollte der Locus 1q21 in zukünftigen Studien zur molekulargenetisch basierten Risikostratifizierung aufgenommen werden.
Databáze: OpenAIRE