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Österreich schafft mit hohen Innovationsinputs nur einen mittelmäßigen Innovationsoutput. Diese Beobachtung des Rates für Forschung und Technologieentwicklung ist der Ausgangspunkt der Studie. Eine mögliche Erklärung für die zu niedrige „Innovationseffizienz“ ist das Fehlen von Unternehmen, die radikale Innovationen hervorbringen. Die vorliegende empirische Analyse zeigt, dass sich radikale Innovatoren in einigen wichtigen Eigenschaften von anderen Unternehmen unterscheiden. Ihr Anteil an allen Unternehmen beträgt nur sechs Prozent, auf sie gehen allerdings ein Drittel der Umsätze zurück, die österreichische Firmen mit Innovationen erwirtschaften. Radikale Innovatoren sind im Durchschnitt deutlich jünger als andere Firmen. Sie finden sich meist in F&E-intensiven Branchen und in wissensintensiven Dienstleistungen und greifen deutlich stärker auf externes Wissen zurück als der Durchschnitt der innovativen Firmen in Österreich. Radikale Innovatoren stehen auch großen Herausforderungen im Innovationsprozess gegenüber: fehlendes Wissen, ein Mangel an qualifiziertem Personal und zu hohe Kosten machen radikalen Innovatoren häufiger zu schaffen als anderen Unternehmen. Die Politik kann radikale Innovationen durch eine stärkere Berücksichtigung junger Unternehmen bei Förderungen sowie eine stärkere Akzeptanz riskanter Projekte unterstützen. Weiters kann eine stärkere Förderung der Vernetzung von Unternehmen mit außereuropäischen Partnern radikalen Innovatoren zugutekommen. Drittens legen die Ergebnisse eine stärkere Förderung der Wachstums- und Expansionsphase von Firmen nahe. Schließlich braucht es für langfristige Änderungen eine Stärkung des Unternehmergeistes – insbesondere von Frauen – und mehr unternehmerische Bildung. |