Persönliche Präferenz, Erfahrung, Intuition und operative Schule dominieren die Verwendung postoperativer Wunddrainagen in der Dermatochirurgie

Autor: Cornelia S. L. Müller, Stefan Wagenpfeil, Tino Wetzig, Wolfgang Koenen, Falk G. Bechara, Gerd G. Gauglitz, Guido Bruning, Christian Kunte, Stephanie Sophia Ruers, Moritz Felcht
Rok vydání: 2020
Předmět:
Zdroj: Der Hautarzt; Zeitschrift Fur Dermatologie, Venerologie, Und Verwandte Gebiete
ISSN: 1432-1173
0017-8470
Popis: The use of drainage systems in dermatosurgery has so far been carried out without evidence-based data. The indications, complications and contraindications are traditionally passed on from surgeon to surgeon but have so far not been defined.An Internet-based survey was created and sent out to members of the German Society for Dermatosurgery (DGDC). The questions were on the general treatment approach in German language countries with reference to the use of wound drainage following dermatological operations as well as the utilization habits and experiences with drainage-associated complications.Of the DGDC members contacted 12.73% completed the questionnaire. Drainages were predominantly used in the clinical environment and all drainage systems in question were used. The extent and complexity of the intervention were essential criteria when evaluating the indications. The use of drainages was dependent on the age of the participant and mostly carried out in patients where complications in the postoperative course were to be expected (e.g. obesity, nicotine use, diabetes).In summary, the majority of the participants used wound drainages and mostly intuitively. Uniform and fixed evidence-based parameters for the use of wound drainages are lacking. In the assessment of the necessity for a wound drainage, an individually expressed need of safety seems to play a large role for some dermatosurgeons and an eminence-based action for others.HINTERGRUND: Die Verwendung von Drainagesystemen in der Dermatochirurgie erfolgt bislang ohne evidenzbasierte Daten. Indikationen, Komplikationen und Kontraindikationen werden traditionell von Operateur zu Operateur weitergegeben, sind jedoch bisher nicht definiert.Es wurde eine internetbasierte Umfrage erstellt und unter den Mitgliedern der DGDC e. V. (Deutsche Gesellschaft für Dermatochirurgie e. V.) ausgesandt. Abgefragt wurden das allgemeine Behandlungsverhalten im deutschsprachigen Raum in Bezug auf die Anwendung der Wunddrainage nach dermatologischen Operationen sowie die Nutzungsgewohnheiten und Erfahrungen der Kollegen mit Drainage-assoziierten Komplikationen.Es haben 12,73 % der angeschriebenen DGDC-Mitglieder den Fragebogen beantwortet. Drainagen werden überwiegend im klinischen Umfeld eingesetzt, es werden alle abgefragten Drainagesysteme verwendet. Ausmaß und Komplexität des Eingriffs sind die wesentlichen Kriterien bei der Indikationsstellung. Der Einsatz von Drainagen ist abhängig vom Alter des Teilnehmers und erfolgt mehrheitlich bei Patienten, bei denen Komplikationen im postoperativen Verlauf erwartet werden (Adipositas, Nikotinabusus, Diabetiker).Zusammenfassend verwendet die Mehrzahl der Teilnehmer Wunddrainagen und dies mehrheitlich intuitiv. Einheitliche fixe evidenzbasierte Parameter rund um die Verwendung von Wunddrainagen fehlen. Bei der Beurteilung der Notwendigkeit einer Wunddrainage scheint ein individuell unterschiedlich ausgeprägtes Sicherheitsbedürfnis bei den einen und „eminenzbasiertes“ Handeln bei den anderen Dermatochirurgen eine große Rolle zu spielen.
Databáze: OpenAIRE