Digitale Lebensstile. Empirische Auswertung der Ausstellung «HOME - Willkommen im Digitalen Leben» im Stapferhaus Lenzburg
Autor: | Moser, Heinz, Rummler, Klaus, Scheuble, Walter |
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Rok vydání: | 2013 |
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ISSN: | 2013-1380 |
DOI: | 10.5281/zenodo.995944 |
Popis: | Empirische Auswertung der Ausstellung «HOME - Willkommen im Digitalen Leben» im Stapferhaus Lenzburg (Forschungsbericht) Die vorliegende Studie geht auf eine Ausstellung zurück, die vom 22.10.2010 bis zum 21.11.2011 im Stapferhaus Lenzburg stattfand. «Home», wie sich diese Ausstellung nannte, hiess die Besucherinnen und Besucher «Willkommen im Digitalen Leben». Die Ausstellung präsentierte sich in der Form einer grossen Wohnung mit verschiedenen Zimmern und einem grossen Wohnraum, um verschiedene Facetten des digitalen Lebens zu verdeutlichen. Dabei wurde eine Reihe von Personen als Protagonisten des digitalen Zeitalters vorgestellt: Steve Bass, 42, World of Warcraft-Spieler Tim Candrian, 19, Ego-Shooter-Spieler Martina Heeb, 32, Online Campaignerin Christian Hirsig, 30, Digitaler Unternehmer Thomas Meyenberg, 18, Laptop-Schüler Laura Nyffeler, 14, Web 2.0-Teenager Die Publikation zur Ausstellung beschreibt, welche Fragestellungen eines zunehmend digitalen Alltags im Zentrum des Programms standen: «Die Neuen Medien verändern unsere Lebenswelt, wie seit dem Buchdruck und der Elektrifizierung keine Innovation mehr. Wie prägen sie unsere Art zu lernen, zu lieben, zu kommunizieren und zu denken? Wie beeinflusst der ‹digital turn› unsere sozialen Beziehungen und unsere Identität, wie Politik und Demokratie? Wie verändern sich Wirtschaft und Arbeitswelt? Was wird im Digitalzeitalter anders? Und was bleibt gleich?» (Stapferhaus 2012). In die Ausstellung war eine interaktive Umfrage bei den Besucherinnen und Besuchern integriert, die auf iPads stattfand, welche diese als digitaler Guide durch die Ausstellung führten. Die automatisch ausgewertete Umfrage wollte zeigen, wie weit die Ausstellungsbesucher bereits im digitalen Leben angekommen sind. Über den iPad wurden sie aufgefordert, sich zu verschiedensten Problemkreisen zu äussern, die sich im Alltag des digitalen Zeitalters stellen. So konnte man auf dem iPad eingeben, ob es in Ordnung ist, einer Bekannten per SMS das Beileid zu bekunden oder einem 10-jährigen Mädchen den Handywunsch zu erfüllen. Bei jeder Antwort wurde dann gleich anschliessend auf dem Gerät verglichen, wie die Gesamtheit der bisherigen Befragten sich dazu geäussert hatte. Was an der Ausstellung einem interaktiven Feedback diente, wird nun von der Pädagogischen Hochschule Zürich wissenschaftlich ausgewertet. Das Hauptinteresse dieser Auswertung bezieht sich dabei auf die Frage, wie sich der gesellschaftliche Prozess der Mediatisierung, den Krotz (2007) in seiner gesellschaftlichen Tragweite beschreibt, auf unser Alltagsleben auswirkt. Denn deutlich ist in den letzten Jahren geworden, dass sich die Medien immer stärker ausdehnen und sich in Handlungsprozesse einklinken, die früher nicht primär medial verfasst waren. Dies betrifft vor allem auch die Formen der Kommunikation, die in der Ausstellung im Stapferhaus im Mittelpunkt standen. Wie Krotz betont, prägen die neuen Medien und im Speziellen das Internet als neuer und offener Kommunikationsraum das Kommunikationsverhalten und die Art der Menschen, indem sie spezifische Kommunikationsbedingungen durchsetzen (Krotz 2007, S. 102). Unsicher ist sich Krotz allerdings, in welchem Ausmass dies geschieht, und wohin das führt. Genau hier setzt die vorliegende Studie an. Sie wertet die Daten aus den Umfragen im Stapferhaus aus, um deutlicher zu machen, wie sich die Befragten zu Verhaltensweisen stellen, die sich im digital geprägten Leben in den Alltag einschleichen und «alte» Gewohnheiten und Handlungsmuster unterwandern bzw. verändern. Wie weit entwickeln sich also unter dem Einfluss der digitalen Informations- und Kommunikationsmittel neue «digitale Lebensstile», bzw. lassen sich dagegen auch Widerstände ausmachen? Einbezogen ist insbesondere die Frage, ob sich dabei Generationsunterschiede zwischen älteren und jüngeren Gesellschaftsmitgliedern ergeben. Schliesslich könnte man als Hypothese ja vermuten, dass sich die Jüngeren den Ansprüchen digitaler Lebensstile gegenüber weit aufgeschlossener zeigen. Gedankt sei in diesem Zusammenhang dem Stapferhaus in Lenzburg, das den Datensatz für diese Untersuchung bereinigte und zur Auswertung freigab. Ebenfalls gilt ein Dank der Swisscom, welche die vorliegende wissenschaftliche Auswertung finanziell unterstützte. {"references":["Castells, Manuel. 2001. Das Informationszeitalter I. Der Aufstieg der Netzwerkgesellschaft. Opladen: Leske + Budrich Verlag.","Collins, Allan, und Richard Halverson. 2009. Rethinking Education in the Age of Technology: The Digital Revolution and Schooling in America. New York/ London: Teachers College Press.","Flichy, Patrice. 1994. Tele: Geschichte der modernen Kommunikation. Frankfurt: Campus Verlag.","Görig, Carsten. 2011. Gemeinsam einsam: wie Facebook, Google & Co. unser Leben verändern. Zürich: Orell Füssli.","Granovetter, Mark S. 1973. «The Strength of Weak Ties». American Journal of Sociology. Published by: The University of Chicago Press 78 (6) (Mai): 1360–1380.","International Telecommunication Union (ITU), Hrsg. 2006. «digital.life. 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