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Routinedaten der Gesetzlichen Krankenversicherung bieten aufgrund ihres Stichproben- und Variablenumfangs sowie der zeitnahen Verfügbarkeit für Forschungszwecke eine wichtige Grundlage für gesundheitspolitische Entscheidungen. In diesem Kontext besteht Forschungsbedarf hinsichtlich der Nutzung sowie Qualität dieser Datenquelle im wissenschaftlichen Rahmen. Überdies wird im Rahmen dieser Dissertation die Eignung von Sekundärdatenanalysen für indikations- sowie versorgungsprogrammspezifische Fragestellungen hinterfragt und mit dem Potenzial von klinischen Erhebungen verglichen. Dies ermöglicht es abschließend zu beurteilen, wie sich die Vorteile beider Forschungszweige sinnvoll zusammenführen lassen. In zwei Publikationen zur Verwendung von GKV-Routinedaten konnten deren gestiegene Nutzung und Qualität nachgewiesen werden. In diesem Kontext wurde auch der Bedarf eines Ausbaus des vorhandenen vollumfassenden Datensatzes des Deutschen Instituts für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) deutlich. Zudem konnte am Beispiel der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) sowohl die Eignung der GKV-Routinedaten zur Kostenermittlung als auch für die Ermittlung von Risikofaktoren dargelegt werden. Jedoch bestehen Herausforderungen, da diese Datenquelle z.B. im Bereich der Heilmittel keine Indikationsgebiete codiert. In einer weiteren Publikation wurde am Beispiel der Evaluation der Verträge der hausarztzentrierten Versorgung ein Bedarf zur Vertragsadjustierung aufgezeigt. Zu beachten ist hierbei, dass GKV-Routinedaten ausschließlich einen begrenzten zeitlichen Untersuchungszeitraum ermöglichen. Die klinischen Erhebungen zu Alzheimer/Demenz zeigten hingegen den Mehrwert der klinischen Erhebungen in Bezug auf Krankheitsschwere und weitere nicht abrechnungsrelevante Parameter auf. Die vorliegende kumulative Dissertation legt für die zukünftige Forschung nahe, im Rahmen einer stärkeren Verknüpfung („Data-Linkage“) von GKV-Routinedaten mit klinischen Daten und weiteren Datenquellen wie den Daten der Gesetzlichen Rentenversicherung eine umfassende Möglichkeit der gesundheitsökonomischen Versorgungsforschung zu nutzen. Der Ausbau des vollumfassenden Datensatzes für alle GKV-Versicherten um weitere Variablen sowie eine zeitnahe Verfügbarkeit bergen weiteres Potenzial, um die Relevanz der GKV-Routinedatenanalysen für die Versorgungsforschung zu stärken. |