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The Brambling Fringilla montifringilla combines several special features of migration and wintering: differential migration according to age and sex groups, large differences in winter densities as a response to food availability, and flocking behaviour as a response to local mass fructification of the beech Fagus sp. resulting in roosts of several million birds. This study examines (a) whether Bramblings participating in mass concentrations originate from different, or additional, breeding grounds compared with birds present in normal winters, and (b) how differential migration according to age and sex groups combines with irruptive migration and with congregations in mass roosts, i.e., whether the benefits from mass concentrations differ between age and sex groups. Wing biometry (wing length, lengths of outer primaries, and wing pointedness) did not vary geographically, as shown by museum skins, and was therefore not helpful to reveal differences in origin between birds of mass concentrations and normal winters. The extent of the post-juvenile moult was smaller in mass concentration birds and suggests that slightly later-born juveniles, i.e., born further east or north, participate in mass concentrations. Ringing recoveries could not demonstrate a difference in breeding range origin of Bramblings which participate in mass concentrations versus Bramblings in normal winters in Switzerland. However, this may be due to insufficient recoveries of ringed birds. A rough estimate suggests that the number of Bramblings migrating SW on a broad front across Europe could be sufficient to form mass concentrations of up to 10 million birds which are halted by a large area of beech mast. Across Europe, the proportion of juvenile males decreased towards south (i.e., with increasing migration distance) in autumn migrants and wintering birds, while adult females showed the opposite pattern, and adult males and juvenile females were intermediate. Mass concentrations in Switzerland were composed of significantly more adults, especially adult males, and fewer juveniles, particularly juvenile females, while the sex–age composition outside mass concentrations was similar to normal winters. Adults and females likely benefit from wintering further south where snow is less likely to cover food of this ground-feeding finch. On the other hand, the costs of migration are probably substantial in terms of direct costs or indirectly in terms of reaching the breeding grounds, so that juvenile males prefer to winter closer to the breeding area than adults. Feeding in large flocks in beech mast areas incurs the high risk of being cut off from this food by snowfall. Adult males are apparently best adapted to this risk, and hence predominate in mass concentrations. Zusammenfassung Welche Vögel nehmen an Masseneinflügen von Bergfinken Fringilla montifringilla teil? – Ringfunde, Biometrie, Alters- und Geschlechtszusammensetzung. Bergfinken Fringilla montifringilla zeichnen sich durch einen nach Alter und Geschlecht differentiellen Zug aus. Zudem variiert die Dichte ihres Auftretens in den Winterquartieren als Folge von Schwankungen in der Winternahrung stark. In Gebieten mit einer Buchenvollmast Fagus sp. bilden sich große Schwärme, die sich in Schlafplätzen von mehreren Millionen Vögeln versammeln können. Diese Arbeit untersucht, (a) ob Bergfinken, die an solchen Massenkonzentrationen teilnehmen, aus anderen oder zusätzlichen Brutgebieten stammen als Bergfinken, die in Wintern ohne Masseneinflügen anwesend sind, und (b) wie beim Bergfinken differentieller Zug nach Alter und Geschlecht mit Irruptionen (früher auch Invasionen genannt) und Ansammlungen in großen Schlafplätzen zusammenwirken, d.h. ob der Nutzen von Massenkonzentrationen je nach Alter und Geschlecht unterschiedlich ist. Wie Messungen an Museumsbälgen zeigten, variierte die Biometrie des Flügels (Flügellänge, Länge der äußeren Handschwingen, Flügelspitzigkeit) nicht geografisch und konnte deshalb nicht zur Beantwortung der Frage (a) hinzugezogen werden. Der Umfang der Jugendmauser war bei Vögeln, die an Masseneinflügen teilnahmen, geringer als bei Vögeln aus Normalwintern und legt nahe, dass etwas später (d.h. weiter nördlich oder östlich) geborene Jungvögel an Masseneinflügen beteiligt sind. Ringfunde zeigten keinen Unterschied im Brutgebiet von Bergfinken, die in der Schweiz in Masseneinflugwintern oder in Normalwintern anwesend waren, was aber auf die geringe Anzahl von Ringfunden zurückzuführen sein könnte. Nach Schätzungen reicht die Anzahl Bergfinken, die in breiter Front in südwestlicher Richtung über Europa zieht, aus, um in einer großen Buchenvollmastregion Massenkonzentrationen von bis zu 10 Millionen Vögeln zu bilden. In Europa nahm der Anteil junger Männchen auf dem Herbstzug und im Winterquartier gegen Süden (d.h. mit zunehmender Zugdistanz) ab, während adulte Weibchen das umgekehrte, und adulte Männchen und junge Weibchen ein dazwischenliegendes Muster zeigten. Massenkonzentrationen in der Schweiz enthielten signifikant mehr adulte Bergfinken, insbesondere adulte Männchen, und weniger Jungvögel, insbesondere junge Weibchen, während die Alters- und Geschlechtszusammensetzung außerhalb von Massenkonzentrationen ähnlich war wie in Normalwintern. Adulte und Weibchen ziehen es offenbar vor, weiter südlich zu überwintern, wo das Risiko geringer ist, dass Schnee die Nahrung am Boden zudeckt. Junge Männchen ziehen es vor, näher am Brutgebiet zu überwintern, da sie das Brutgebiet möglichst früh erreichen sollen und so Risiken und Kosten des Zugs vermindern. Massenkonzentrationen in Buchenmastgebieten sind dem großen Risiko ausgesetzt, dass Schnee die überreiche Nahrung zudeckt. Adulte Männchen sind am besten an dieses Risiko angepasst (Dominanz, grosse Fettreserven) und überwiegen in Massenkonzentrationen. |