Inflation im Euroraum: Faktoren wirken meist nur temporär, aber Risiko für länger erhöhte Inflation vorhanden

Autor: Bernoth, Kerstin, Ider, Gökhan
Rok vydání: 2021
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DOI: 10.18723/diw_wb:2021-42-1
Popis: Die Gesamtinflation im Euroraum ist im Sommer sprunghaft auf mehr als drei Prozent gestiegen – nach Jahren mit relativ geringen Teuerungsraten von deutlich unter der von der EZB bis Juli 2021 angestrebten Zielmarke von knapp unter zwei Prozent. Ein Hauptgrund für die anziehende Inflation sind zum einen die seit Jahresbeginn steigenden Energiepreise. Aber es gibt noch weitere Anhaltspunkte, die darauf hindeuten, dass die Inflation im Euroraum auch in den kommenden Monaten erhöht bleiben wird. Der vorliegende Bericht analysiert die Faktoren, die einen Einfluss auf die Inflation haben könnten. Die meisten dieser Faktoren – wie die Produktionslücke oder die Konsumneigung – haben jedoch nur eine vorübergehende Wirkung. Andere, wie die Arbeitslosenlücke, wiegen bei genauerer Analyse weniger schwer als erwartet. Ein Hauptrisiko für eine anhaltend hohe Inflation ist eine Veränderung der Inflationserwartungen, die eine Lohn-Preis-Spirale auslösen könnten. Noch sind diese Erwartungen im Einklang mit dem Inflationsziel der EZB. Die europäische Notenbank sollte deren Entwicklung kritisch beobachten und gegebenenfalls entschlossen gegensteuern, um ihre Glaubwürdigkeit zu wahren.
DIW Wochenbericht
Databáze: OpenAIRE