Orthodontic treatment of patients medicated with bisphosphonates—a clinical case report

Autor: Elena Krieger, Collin Jacobs, B. d‘Hoedt, Heinrich Wehrbein, Christian Walter, H. Scheller
Rok vydání: 2013
Předmět:
Zdroj: Journal of Orofacial Orthopedics / Fortschritte der Kieferorthopädie. 74:28-39
ISSN: 1615-6714
1434-5293
DOI: 10.1007/s00056-012-0120-1
Popis: Bisphosphonate (BP) haben sich in vielen medizinischen Bereichen etabliert und stellen heute eine wichtige Medikamentengruppe zur Prophylaxe und Therapie von Osteoporose dar. Die Auswirkungen des veranderten Knochenstoffwechsels auf kieferorthopadische Behandlungen sind nicht geklart. Bei einer 66-jahrigen Patientin wurde eine interdisziplinare Gesamtrehabilitation durchgefuhrt. Die Therapie umfasste 1) Zahnextraktionen, 2) Parodontalbehandlung, 3) Insertion enossaler Implantate, 4) prothetische Interimsversorgungen, 5) kieferorthopadische Behandlung und 6) prothetische Endversorgungen der Implantate. Die kieferorthopadischen Behandlungsziele waren: In-/Retrusion der Oberkiefer- und Intrusion der Unterkiefer-Incisivi, skeletal verankert durch Einbeziehung der dentalen Implantate. Allgemeinmedizinisch wurde nach Implantatinsertion einen Monat vor Beginn der kieferorthopadischen Behandlung bei der Patientin Osteoporose diagnostiziert und ohne Unterrichtung unserer Einrichtung durch den Hausarzt eine BP-Therapie eingeleitet (Alendronat oral, 70 mg/Woche, Gesamteinnahmedauer sieben Monate). Die kieferorthopadischen Zahnbewegungen konnten erfolgreich durchgefuhrt werden (Behandlungsdauer 13 Monate). Jedoch wies die Patientin posttherapeutisch erweiterte Parodontalspalten, Sklerosierungen im Alveolarknochen und leichte apikale Wurzelresorptionen der Oberkieferfrontzahne auf. Zum Thema kieferorthopadische Behandlung bei Patienten unter BP-Einnahme liegen derzeit keine Empfehlungen vor. Orthodontische Zahnbewegungen waren bei der hier beschriebenen Niedrigrisikopatientin mit moglichst kurzer Einnahmedauer und niedrigdosierter Bisphosphonattherapie moglich. Die Durchfuhrung sollte aufgrund des reduzierten Knochenstoffwechsels und der beschriebenen Nebeneffekte mit sehr geringen Kraften unter engmaschigem Monitoring erfolgen.
Databáze: OpenAIRE