Das stumpfe Bauchtrauma im Kindesalter : Verletzungsmuster und Behandlung im Universitätsklinikum Ulm im Zeitraum 01.01.2005 - 31.12.2015

Autor: Esswein, Katharina
Přispěvatelé: Serra, Alexandre, Muth, Claus-Martin
Jazyk: němčina
Rok vydání: 2019
Předmět:
DOI: 10.18725/oparu-22871
Popis: Das stumpfe Bauchtrauma ist im Kindesalter eine häufige Verletzung, die zu lebensgefährlichen Komplikationen führen kann. Diese Arbeit hat die Unfallmechanismen und Verletzungsmuster des kindlichen stumpfen Bauchtraumas in Ulm und seiner ländlichen Umgebung erhoben sowie das diagnostische und therapeutische Vorgehen im Universitätsklinikum Ulm analysiert. Die Daten von Patienten im Alter 0-17 Jahre, die im Zeitraum 2005-2015 stationär sowie ambulant behandelt wurden, sind retrospektiv erfasst und statistisch ausgewertet worden, wobei ein Konfidenzintervall von 95 % akzeptiert wurde. 134 Patienten sind insgesamt eingeschlossen worden. Männliche Patienten erlitten sowohl signifikant häufiger eine intraabdominale Verletzung (IAI) (67,9 %, p= 0,034) als auch ein höhergradiges Verletzungsmuster (p= 0,014). Der häufigste Unfallmechanismus war Sturz (56 %, mehrheitlich unter 1 m), gefolgt von Sport (41,8 %, häufigste Fahrradfahren) und Verkehrsunfällen (21,6 %). Als typisches Verletzungsmuster konnte eine Pankreasverletzung nach Fahrradsturz beobachtet werden. Verletzungen der Leber resultierten meist aus einer großen Gewalteinwirkung und waren signifikant häufiger mit extraabdominalen Verletzungen assoziiert (89,5 %, p< 0,001). Mit 41,8 % war der Anteil an Patienten mit IAI groß im Vergleich zu anderen Studien. Die Häufigkeitsverteilung der Organverletzung war: Milz (n= 29), Leber (n= 19), Niere (n= 11), Magen-Darm-Trakt (n= 9) und Pankreas (n= 4). Signifikant assoziiert mit IAI waren die Variablen Verkehrsunfall, gespanntes Abdomen, erhöhte Glucose, Leukozyten, AST, Lipase, erniedrigter Hämatokrit und Verletzung der Beine. Die ausführliche Organsonografie hatte in der Diagnostik eine nur eingeschränkte Aussagekraft. Konservativ konnte die Mehrheit der Milz-, Leber- und Nierenverletzungen behandelt werden. Magen-Darm-Trakt-Verletzungen wurden oft erst zeitverzögert operativ versorgt. Im Verlauf der Umstrukturierung hin zur kinderchirurgischen Betreuung konnte ein Trend zur konservativen Behandlung festgestellt werden. Insgesamt konnten wichtige Daten zur Erarbeitung von Präventionsstrategien und Optimierung der Behandlung gewonnen werden.
Databáze: OpenAIRE