Die institutionelle Bewertung von Erwerbsbiographien durch die Gesetzliche Rentenversicherung und die finanziellen Konsequenzen. Längsschnittanalysen zu Zugewanderten in Deutschland
Autor: | Janina Söhn |
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Rok vydání: | 2017 |
Předmět: |
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Zdroj: | BIOS-Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen Verwaltete Biographien |
ISSN: | 2196-243X 0933-5315 |
Popis: | Zusammenfassung Aus der Perspektive der soziologischen Lebensverlaufsforschung lassen sich Lebensverlaufe als Abfolge sozial anerkannter Aktivitaten, Rollen und Ereignisse in Kerndimensionen wie Bildung, Arbeit und Familie begreifen. In Wohlfahrtsstaaten ist es das Rentenrecht, das geradezu paradigmatisch fur dieses Verstandnis institutionell eingebetteter Lebensverlaufe steht. Erwerbsbiographien werden sprichwortlich verwaltet, indem Informationen uber spezifische Aktivitaten wie sozialversicherungspflichtige Beschaftigung oder Arbeitslosigkeit gesammelt und rentenrechtlich bewertet, andere Tatigkeiten dagegen unberucksichtigt bleiben. Diese selektive institutionelle Wurdigung von Biographien bestimmt die Hohe der individuellen Renten, ist aber zunachst auf die Aktivitaten in einem Nationalstaat begrenzt. Dies ist jedoch fur Migrantinnen und Migranten eine Herausforderung, denn der Erwerb der ersten Rentenanwartschaft erfolgt spater als bei Personen ohne Migrationserfahrung. Wie unterscheiden sich die rentenrechtlich anerkannten Erwerbsbiographien und die daraus resultierenden Altersrenten von Zugewanderten im Vergleich zu Einheimischen und untereinander? Welche sozialen Merkmale gehen mit eher gunstigen oder eher prekaren Verlaufen einher? Diese Forschungsfragen beantwortet der Beitrag auf Basis eigener Analysen von langsschnittlichen Daten der Deutschen Rentenversicherung fur die Lebensjahre 19 bis 65 der Rentenzugangskohorte des Jahres 2014. Die unterdurchschnittlichen Altersrenten zugewanderter Rentnerinnen und Rentner sind sowohl auf die migrationsbedingten Beitragslucken als auch auf die im Vergleich zu Einheimischen langeren Phasen der Arbeitslosigkeit und niedrigere Gehalter bzw. Beitragszahlungen zuruckzufuhren. Schlieslich wird empirisch gezeigt, dass auch rentenrechtliche Sonderregelungen wie das Fremdrentengesetz fur Zugewanderte mit (Spat-)Aussiedlerstatus und internationale Sozialversicherungsabkommen die migrationsbedingten Risiken teilweise abfedern und letztere eher den soziookonomisch besser gestellten Zugewanderten zugutekommen. ----- Bibliographie: Sohn, Janina: Die institutionelle Bewertung von Erwerbsbiographien durch die Gesetzliche Rentenversicherung und die finanziellen Konsequenzen. Langsschnittanalysen zu Zugewanderten in Deutschland, BIOS, 1-2016, S. 94-116. https://doi.org/10.3224/bios.v29i1.06 |
Databáze: | OpenAIRE |
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