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In einer globalisierten Welt ist die Stärkung der Konkurrenzfähigkeit für Städte das Gebot der Stunde. Dabei liegt der Fokus auf Wissensökonomie, Innovation und Wissenstransfer. In vielen Städten sind daher die von international tätigen Firmen rekrutierten qualifizierten ausländischen Arbeitskräfte willkommen, denn diese sogenannten Expatriates bringen Wissen mit und tragen damit zur Wertschöpfung, Innovationsfähigkeit und Steuerkraft eines Standortes bei. Auch die Stadt Basel ist als globaler Arbeitsplatz auf gut ausgebildete, ausländische Arbeitskräfte angewiesen, die aktiv von grossen Firmen umworben werden. Aktuell geht man von rund 36‘000 internationalen Fachkräften in der Region aus. Die wachsende kulturelle Vielfalt wirkt sich auf die Stadt und die Stadtentwicklung aus. Mit der Neuen Zuwanderung treten auch Sorgen auf, die sich u.a. in einem medial ausgetragenen Diskurs über die „Expats“ zeigen, der nicht zuletzt davon getragen ist, dass der Schweiz eine neue soziale Spaltung drohe, welche die Rolle der Gesellschaft und ihrer Institutionen, aber auch die Eigenverantwortlichkeit für eine selbstbestimmte Integration der Arbeitsmigranten auf den Prüfstand stelle. Die Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft sehen es daher als ein Anliegen, den Integrationsprozess dieser Personengruppe besser zu verstehen und zu begleiten sowie die interkulturelle Kompetenz der öffentlichen Verwaltung zu stärken. Ziel der universitären Studie zur Integration von internationalen Fachkräften war, ein besseres Verständnis des Integrationsprozesses sowie von der Struktur bzw. den gruppenspezifischen Merkmalen der internationalen Fachkräfte selbst zu erhalten. Schwerpunkte der Untersuchung sind: Integrationsverständnis, strukturelle Integration und Selbstorganisation, sprachliche Integration, Leben, Erholen und Arbeiten in Basel sowie personenbezogene Angaben / gruppenspezifische Merkmale. Im Einzelnen erfasst wurde die Struktur der befragten internationalen Fachkräfte, ferner welche Bedeutung die internationalen Fachkräfte der Integration zuweisen, welches Verständnis sie von Integration haben und wie sie ihren persönlichen Integrationsgrad einschätzen. Dazu wurden beispielsweise auch die Bereitschaft zum Spracherwerb und der Kontakt zur deutschsprachigen Bevölkerung erfragt. Zudem wurde ermittelt, welche Informationswege internationale Fachkräfte über ihren neuen Wohn- und Arbeitsort nutzten und wie sie ihren Aufenthalt organisierten. Zudem wurden auch persönliche Empfindungen bezüglich der Zufriedenheit mit dem Wohnraum, dem Image von Basel, dem Wohnumfeld, der Lebensqualität und Freizeitangebote untersucht. Schliesslich ging es auch um Erwartungen und Bedürfnisse der internationalen Fachkräfte sowie um Hindernisse, denen sie begegnen, sei es bei der Organisation ihres Alltags, dem Schulbesuch der Kinder, der Wohnsituation, der Sprache und Kommunikation oder sozialen Kontakten allgemein. Die Studie will einen Beitrag zur Diskussion um internationale Fachkräfte und zu einem behutsameren Umgang mit Differenz leisten, indem sie ein umfassendes Meinungsbild zur Integration von internationalen Fachkräften auf der Basis einer Grossbefragung von internationalen Fachkräften erstellt. Bei diesem partizipativen Verfahren erhielten diese die Chance, über standardisierte, aber auch offene Fragen ihre eigene Vorstellung von Integration, ihren eigenen Integrationsprozess sowie ihre eigenen Erfahrungen mit der Integration und dem Alltag in Basel mitzuteilen, sowie sich über ihre Eindrücke zu Basel zu äussern. Die Studie wollte wissenschaftlich fundiertes Ausgangsmaterial für eine allgemeine und neu aufgerollte Diskussion über die Integration von internationalen Fachkräften in der heutigen Schweizer Gesellschaft erarbeiten. Die Ergebnisse sollen helfen, das Thema „Internationale Fachkräfte“ neu ins Bewusstsein der Gesellschaft und der zuständigen Entscheidungsträger zu bringen, überholte Annahmen zu revidieren und den Blick für wichtige Details in diesem Bereich zu schärfen, um ggfs. die Rahmenbedingungen für eine migrantengerechtere Integrationspolitik anpassen zu können |