Komorbidität bei Psoriasis vulgaris

Autor: Wolf-Henning Boehncke, Sascha Gerdes, Ulrich Mrowietz
Rok vydání: 2016
Předmět:
Zdroj: Der Hautarzt, Vol. 67, No 6 (2016) pp. 438-444
ISSN: 1432-1173
0017-8470
DOI: 10.1007/s00105-016-3805-3
Popis: Psoriasis ist eine chronisch entzundliche Systemerkrankung mit assoziierten Begleiterkrankungen, die als Komorbiditat der Psoriasis bezeichnet werden. Bis heute gibt es zahlreiche epidemiologische Studien, die den Zusammenhang von Psoriasis mit der seit Langem bekannten Psoriasisarthritis, aber auch mit kardiovaskularen und metabolischen Erkrankungen belegen. Weiterhin konnen Zusammenhange mit Adipositas und psychischen Begleiterkrankungen wie Depression und Angststorungen nachgewiesen werden, die ebenfalls eine zentrale Bedeutung im Management der Erkrankung spielen. Die Assoziation von Psoriasis und ihrer Komorbiditat kann teilweise durch eine gemeinsame genetische und pathogenetische Basis erklart werden. Insgesamt sind heute ca. 40 Psoriasis-assoziierte Loci bekannt, die v. a. mit dem angeborenen und erworbenen Immunsystem zusammenhangen und sich in einigen Bereichen mit Begleiterkrankungen, wie z. B. der Psoriasisarthritis, uberlappen. Pathomechanistisch lasst sich ein Zusammenhang der systemischen Entzundungsreaktion mit der Entwicklung von Begleiterkrankungen herstellen. Der „psoriatische Marsch“ ist ein Model, das die Entwicklung von metabolischen und kardiovaskularen Erkrankungen aufgrund dieser chronischen Entzundung erklart. Der Hautarzt ist der zentrale Ansprechpartner in der Versorgung von Patienten mit Psoriasis, er sollte daher die Fruherkennung und das Management der Komorbiditat ubernehmen. Managementkonzepte und Screeningbogen wurden in den letzten Jahren entwickelt, um den behandelnden Dermatologen im Alltag zu unterstutzen.
Databáze: OpenAIRE