Angiographische und klinische Ergebnisse der perkutanen Koronarintervention im Vergleich von ostialen zu distalen Stenosen des ungeschützten linkskoronaren Hauptstammes
Autor: | Goldberger, Nadine |
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Přispěvatelé: | Wöhrle, Jochen, Kratzer, Wolfgang |
Jazyk: | němčina |
Rok vydání: | 2020 |
Předmět: |
Koronarstenose
Restenose Akuter Lumengewinn Ostiale Hauptstammstenose Distale Hauptstammstenose Coronary artery disease Surgery Percutaneous coronary intervention Quantitative Koronaranalyse Perkutane Koronarintervention Diabetes mellitus Coronary restenosis Prevention and control Bifurkationsstenosen ddc:610 Unerwünschte kardiale Ereignisse DDC 610 / Medicine & health Später Lumenverlust |
Popis: | Die interventionelle Behandlung von ungeschützten linkskoronaren Hauptstammstenosen mittels perkutaner Koronarintervention liefert immer bessere Resultate. War bis vor einigen Jahren die aortokoronare Bypass-Operation die Therapie der Wahl, stellt die perkutane Koronarintervention nun eine sehr gute Behandlungsalternative dar. Ziel der Arbeit war es, die Akut- und Langzeiterfolge der perkutanen Intervention an einem ungeschützten Hauptstamm zu erheben. Dabei wurden sowohl klinische als auch angiographische Daten erhoben. Unterschieden werden sollte dabei zwischen einer ostialen und distalen Hauptstammstenose. Dafür wurde eine quantitative Koronaranalyse vor und nach Koronarintervention durchgeführt. Die quantitative Koronaranalyse erfolgte mit dem Cardiovascular Angiography Analysis System, bei Bifurkationsläsionen mit geeigneter Bifurkationssoftware. Außerdem wurde innerhalb von zwölf Monaten nach Intervention eine klinische Nachbeobachtung hinsichtlich unerwünschter kardialer Ereignisse (MACE), welche sich zusammensetzen aus kardialem Tod, Myokardinfarkt und Zielläsionrevaskularisation (TLR), erhoben. Ebenso wurde das Auftreten von Stentthrombosen erfasst. Insgesamt erhielten 176 Patienten eine Hauptstammintervention, von welchen 34 an einer ostialen und 142 an einer distalen Hauptstammstenose erkrankt waren. Die klinischen Basisdaten beider Gruppen sowie der EuroScore II waren vergleichbar. Unterschiedlich war jedoch der Syntax-Score in beiden Gruppen, welcher in der ostialen Gruppe 23,7 ± 8 und in der distalen 28,5 ± 7 betrug. Bei Bifurkationsläsionen war die am häufigsten angewandte Stent-Technik das provisional-T-Stenting (52,1%). Nach einer klinischen Nachbeobachtungszeit von zwölf Monaten waren sowohl die Ergebnisse hinsichtlich unerwünschter kardialer Ereignisse (ostial 20,6% vs. distal 17,6%, p=0,71) als auch der Zielläsionsrevaskularisation (ostial 5,9% vs. distal 14,1%, p=0,15) statistisch vergleichbar in beiden Gruppen. Ebenfalls zeigte sich beim Auftreten von zielgefäßassoziierten Myokardinfarkten kein statistisch signifikanter Unterschied. Ein zielgefäßassoziierter ST-Hebungsinfarkt trat bei ostialen Stenosen nicht auf, bei distalen Stenosen in 2,8% (p=0,33). Ein Nicht-ST-Hebungsinfarkt ereignete sich bei 8,8% in der ostialen Gruppe und bei 3,6% in der distalen Gruppe (p=0,20). Patienten mit ostialen Läsionen zeigten jedoch eine statistisch signifikante vierfach höhere Rate an kardialen Todesfällen als Patienten mit distalen Läsionen (ostial 12,2% vs. distal 2,9%, p=0,03). Es traten lediglich 1,1% späte Stentthrombosen auf. Bei ostialen Hauptstammstenosen konnte ein später Lumenverlust (LLL) von 0,42 ± 0,33 mm ermittelt werden. Die binäre Restenoserate war bei 0%. In der distalen Gruppe zeigten sich die höchsten Werte für den späten Lumenverlust in der Bifurkationsregion (0,37 ± 1,13 mm) und im Abgang des Hauptseitenastes (0,37 ± 0,73 mm). Ebenso war in diesem Bereich auch die höchste binäre Restenoserate zu finden. Die Bifurkationsregion und der ostiale Abgang des Hauptseitenastes waren somit am anfälligsten für Restenosierung im Vergleich zu den anderen Abschnitten der distalen Läsionen. In der multivariaten Cox-Regressions-Analyse waren der späte Lumenverlust im ostialen Abgang des Hauptseitenastes (p=0,0299, Hazard Ratio 1,68, Konfidenzintervall 1,1-2,7) sowie Diabetes mellitus (p=0,0461, Hazard Ratio 2,77, Konfidenzintervall 1,0-7,5) unabhängige Prädiktoren für das Auftreten eines unerwünschten kardialen Ereignisses (MACE) innerhalb der Nachbeobachtungszeit von zwölf Monaten. Diese Arbeit liefert Daten zur perkutanen Koronarintervention bei ungeschützter Hauptstammstenose unter Bedingungen, welche den klinischen Alltag sehr gut widerspiegeln. Limitierend bleibt jedoch die kleine Patientenzahl vor allem in der Gruppe mit ostialen Stenosen. Es konnte dennoch gezeigt werden, dass die perkutane Koronarintervention bei ungeschützter Hauptstammstenose auch im Hinblick auf das alternde Patientenklientel eine effektive Behandlungsmöglichkeit sowohl bei ostialen als auch distalen Läsionen ist. |
Databáze: | OpenAIRE |
Externí odkaz: |