International Classification of Functioning, Disability and Health (ICF): Eine gemeinsame Basis für den funktionsorientierten, rehabilitativen Zugang zur Gesundheit

Autor: M Weber
Rok vydání: 2008
Předmět:
Zdroj: Swiss Medical Forum ‒ Schweizerisches Medizin-Forum. 8
ISSN: 1424-4020
1424-3784
DOI: 10.4414/smf.2008.06511
Popis: bilitativen Bereich zu einem integrativen, biopsychosozialen Modell ausweitet. Entsprechend der noch jungen Forschungsdisziplin sind vorerst Erfolge auf dem Gebiet der Erfassung des Ist-Zustandes zu erwarten, welche sich spater auch auf die Beeinflussbarkeit auswirken werden. Da der Katalog der WHO [1] fur den taglichen Gebrauch viel zu umfangreich ist, wurdenAnstrengungen fur ICFCoreSetsgemacht, die als Minimalprogramm zur Erfassung der Funktionsfahigkeit dienen und bereits fur zwolf chronische Krankheiten (chronische Schmerzen, Ruckenschmerzen, Arthrose, Osteoporose, rheumatoide Arthritis, chronisch ischamische Herzerkrankung, Diabetes mellitus, Adipositas, chronisch obstruktive Lungenerkrankung, Brustkrebs, Depression und Schlaganfall) ausgearbeitet und uberpruft sind.Comprehensive Core Sets bleiben wegen des grossen Aufwandes RehabilitationsinstitutionenundwissenschaftlichenArbeitenvorbehalten, wahrendBrief ICF Core Sets fur die Gesundheitsberichterstattung und fur Studien breit anwendbar sind. Diese Core Sets umfassen die wichtigsten Funktionen, Strukturen, Aktivitaten und die Partizipation (ICF) fur eine Krankheitsdiagnose (ICD). So wird es moglich, mit vertretbarem Aufwand die wichtigsten Parameter der Patientenbefindlichkeit zu messen und einen Behandlungserfolg zu dokumentieren. DieZuordnungvonbestehenden,validiertenMessmethoden, beispielsweise Fragebogen, ist ebenfalls mittels linking rules fur wichtige Bereiche standardisiert und praktikabel [4]. Dies wurde notwendig, da eine einzelne Frage typischerweise mehrere ICF-Positionen gleichzeitig betrifft, so dass – speziell auch fur die Forschung – eine Adaptation notwendig ist. Zum Beispiel heisst die vierte Frage des «Oswestry Low Back Pain Disability Questionnaire»: «Pain doesn’t prevent me from walking any distance» und betrifft deshalb sowohl die Bereiche «pain» wie «walking any distance». Mit den linking ruleswurdenwichtige Voraussetzungen fur die universelle Anwendung des ICF geschaffen. DieEinfuhrungder International Classification of Functioning, Disability and Health (ICF) durch dieWHO [1] vor sieben Jahren fuhrte zu einer internationalen Vernetzung rehabilitativer Bemuhungen dank einer einheitlichen Sprache [2]. Anders als bei der ICD (International Classification of Diseases) steht nicht diemolekularbiologische, nanotechnologische und pharmakologische Forschung im Zentrum der wissenschaftlichen und finanziellen Interessen, sondern die integrale Beurteilung und gunstige Beeinflussung des Wohls undderFunktionsfahigkeit derPatienten.Mitdem ICF sind patientenorientierte Ergebnismessungen moglich. Dabei kommt nicht nur den Korperfunktionen und -strukturen oder den Aktivitaten und der Partizipation eine wichtige Bedeutung zu, sondern auchdenUmweltundpersonenbezogenen Faktoren (Abb. 1 x, aus [3]). Abbildung 1 zeigt mit der gestrichelten Linie den Bereich des biomedizinischenModells, welcher sich im rehaDie Artikel in der Rubrik «Die Seite der Fachgesellschaften» geben nicht unbedingt die Ansicht der Redaktion wieder. Die Inhalte unterstehen der redaktionellen Verantwortung der unterzeichnenden Fachgesellschaft bzw. Arbeitsgruppe.
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