Stochastische Resonanz zur partiellen Kompensation eines Hörverlusts als mögliche Ursache von subjektivem Tinnitus
Autor: | Tziridis, K, Krauss, P, Schilling, A, Metzner, C, Hoppe, U, Schulze, H |
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Jazyk: | němčina |
Rok vydání: | 2017 |
Předmět: | |
Zdroj: | 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf-und Hals-Chirurgie; 20170524-20170527; Erfurt; DOC17hno424 /20170413/ GMS Current Posters in Otorhinolaryngology-Head and Neck Surgery; VOL: 13; DOC095 /20170426/ |
DOI: | 10.3205/cpo001649 |
Popis: | Hörverlusts bei Mensch und Tier wird allgemein als ursächlich für die Entstehung eines subjektiven Tinnitus angenommen. In zahlreichen Studien konnte gezeigt werden, dass Tinnitus mit einer erhöhten Spontanrate bzw. Hyperaktivität in Nervenzellen entlang der gesamten Hörbahn einhergeht. Nach einem gängigen Modell resultiert diese Hyperaktivität aus einem neuronalen Mechanismus, dessen Ziel es ist, die verminderte Eingangsaktivität nach Hörverlust durch eine Erhöhung der zentralen neuronalen Verstärkung auszugleichen (homöostatische Plastizität, HP). Dadurch, so die Hypothese, solle die mittlere Feuerrate der Neurone über lange Zeitskalen stabilisiert werden. Basierend auf der Informationstheorie schlagen wir hier eine alternative Sichtweise auf Tinnitus-assoziierte neuronale Hyperaktivität vor. Unsere Hypothese besagt, dass das Hörsystem primär versucht, nach einer Schädigung mögliche Schwellenanhebungen mittels Stochastischer Resonanz (SR) am Sensor auszugleichen. Dieser Ansatz löst ein fundamentales Problem der HP, nämlich dass jedes Signal erst vom Sensor detektiert werden muss, bevor es durch einen zentralen Mechanismus verstärkt werden könnte. Wir vermuten weiter, dass das zur Erzeugung von SR erhöhte interne Rauschen das Korrelat der Tinnitus-assoziierten neuronalen Hyperaktivität ist. Nach dieser Sichtweise ist Tinnitus also primär ein Nebenprodukt des Versuchs des Systems, einen Hörverlust zu kompensieren: Das Hörsystem nimmt Tinnitus billigend im Kauf, um Hörschwellen zu verbessern. Wir zeigen die Plausibilität unserer Hypothese mit einer Computersimulation und mit exemplarischen Daten von Patienten, die die Simulation stützen. Unterstützt durch: Dr. Willmar Schwabe AG, Karlsruhe Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an. GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery; 13:Doc095 |
Databáze: | OpenAIRE |
Externí odkaz: |