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Demenzielle Erkrankungen, besonders die Alzheimer-Demenz (AD), werden unter medizinischen und sozioökonomischen Gesichtspunkten die zentrale Herausforderung der Zukunft darstellen. Während zukunftsforschende Arbeiten auf anderen medizinischen Feldern, wie den kardiovaskulären Erkrankungen sowie der Onkologie, in Aussicht stellen, dass die relevantesten Krankheitsentitäten aus diesen Fachrichtungen zunehmend besser handhabbar werden, ist die Prognose gerade bei demenziellen Erkrankungen eher ernüchternd, da es hier an innovativen, potenten antidementiven Präparaten mit neuartigem Wirkmechanismus fehlt. Die antidemenzielle Therapie erfolgt derzeit hauptsächlich symptomatisch mit der Zielsetzung einer Verbesserung der kognitiven Eigenschaften und Aufrechterhaltung/Verbesserung der Selbstständigkeit. Letztere sind klassische primäre Endpunkte in klinischen Phase-III-Studien zur Therapie der AD. Trotz massiver finanzieller Anstrengungen in Forschung und Entwicklung sind die Resultate vieler Phase-III-Studien in den letzten 10–15 Jahren jedoch ernüchternd. Es besteht daher ein enormer Bedarf an innovativen, First-in-class-Arzneimitteln, die nicht nur symptomatisch wirksam, sondern auch krankheitsmodifizierend agieren und die Krankheitsprogression verlangsamen. Eine Grundvoraussetzung für eine optimierte pharmakotherapeutische Intervention ist die frühzeitige Diagnose der AD im Zusammenhang mit einer validen Verlaufskontrolle. Derzeit spielen hauptsächlich Kognitions- und Verhaltenstests, bildgebende Verfahren und biochemische Parameter eine entscheidende Rolle. Die Diagnose wird nicht zuletzt post mortem auf histologischem Wege durch den Nachweis der charakteristischen Amyloid-Plaques und der neurofibrillären Bündel (neurofibrillary tangles) verifiziert. Bei den bildgebenden Verfahren sind vor allem die strukturelle Magnetresonanztomografie (sMRT), die funktionelle Magnetresonanztomografie (fMRT), die Magnetresonanzspektroskopie (MRS) und die Positronenemmissionstomografie (PET) zu nennen, welche auch als sekundäre Endpunkte in klinischen AD-Studien Eingang gefunden haben. |