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Die Publikationslandschaft an PHs und FHs ist heterogen und unterscheidet sich von jener der Universitäten: Neben internationalen Journals spielen landessprachliche, anwendungsorientierte Fachzeitschriften eine wichtige Rolle. Eine Publikationsanalyse, die im Rahmen des Projektes OA-EASI (Open Access for Educational and Applied Sciences) durchgeführt wurde, hat gezeigt, dass unter den Journals, bei denen Autoren*innen aus FHs und PHs am häufigsten publizieren, praxisorientierte Publikationsorgane in den Landessprachen die grosse Mehrheit ausmachen. Diese Zeitschriften und Verlage stehen jedoch nicht im Fokus der nationalen und internationalen Bemühungen um Open Access. Es zeigt sich also, dass im Unterschied zu den Universitäten konsortiale Read & Publish-Agreements für die FHs und PHs einen vergleichsweise geringen Teil der Publikationslandschaft abdecken. Im Vortrag werden die Ergebnisse des im Sommer 2021 abgeschlossenen Projektes OA-EASI vorgestellt: Neben der breit angelegten Publikationsanalyse mit mehr als 17'000 Publikationen von FHs und PHs (2017-2019) und den Resultaten aus 10 Experteninterviews werden Erfahrungen diskutiert, die bei der Beratung zweier Zeitschriften aus dem genannten Bereich in Hinblick auf eine Transformation zu Open Access gemacht werden konnten. Zudem werden Überlegungen angestellt, wie Open Access im Kontext von FHs und PHs gezielter gefördert werden kann: Welche Open Access-Modelle eignen sich für diese tendenziell praxisorientierten Publikationen? Wie kann die Transformation von Zeitschriften hin zu Open Access finanziert werden? Welche Unterstützungsmassnamen braucht es bei einer solchen Umstellung? Für Finanzierungen von Flippings/Gold OA könnten ähnliche konsortiale Modelle in Frage kommen wie sie im Rahmen der Read&Publish-Agreements ausgearbeitet wurden. Bei Publikationen, die sich vornehmlich an eine nichtakademische Leserschaft wenden, könnte der Grüne Weg eine effiziente Alternative zur vollen Transformation sein. Ergänzend dazu verlangen Supportangebote für Verlage und Herausgeber*innen hinsichtlich Infrastruktur und rechtlicher Grundlagen besondere Aufmerksamkeit. |