Dienstmädchen: Geschichte oder Zukunft? Eine legendäre Ressource im deutsch-brasilianischen Vergleich

Autor: Wahl, Klaus
Jazyk: němčina
Rok vydání: 1991
Předmět:
Zdroj: Diskurs 1 (1991) 1, S. 47-50
DOI: 10.25656/01:6719
Popis: Diskurs 1 (1991) 1, S. 47-50
Vor hundert Jahren konnten bürgerliche Hausfrauen überall noch für Hausarbeit und Kinderbetreuung auf die Hilfe von Dienstmädchen bauen. Die Hausangestellten ihrerseits waren damals die größte weibliche Berufsgruppe - primär Resultat von Arbeitskräfteüberschuss auf dem Land und Abwanderung in die Stadt, aber auch des Einkommensgefälles zwischen den Bürgerfamilien als Arbeitgebern und diesen jungen Frauen. In der Folge ließ die sozioökonomische Entwicklung die Dienstmädchen fast verschwinden, während gerade dann die bürgerlichen Frauen, die nun verstärkt in Berufe drängten, auf sie angewiesen waren. Ähnliche »Phasenverschiebungen« lassen sich in Ländern beobachten, in denen gesellschaftliche Modernisierung später einsetzte - so in Brasilien, bis vor kurzem das Land der Dienstmädchen. Der Bedarf an Haushalts- und Pflegehilfen in hochentwickelten Staaten und das internationale Einkommensgefälle legen es nahe, dass künftig vermehrt ausländische Kräfte beschäftigt werden. (DIPF/Orig.)
Databáze: OpenAIRE