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In diesem Essay untersucht Frank -M. Raddatz die Veränderung des Zeitregimes im dramatischen Werk Heiner Müllers. Während das Frühwerk das Diktat der Beschleunigung als Beleg für den gesellschaftlichen Fortschritt feiert, dechiffriert das spätere Werk die Industriezeit und ihre permanenet Verkürzung und Verknappung von Zeitabläufen als Instrument der Repression. Die Montage geschichtlicher Epoche lässt die chronologische Zeit als Fiktion erscheinen. Eine Emanzipation im umfassenden Sinne muss mit einer De-Kolonisation von Zeit einhergehen. Ein planetarisches, an den Rhythmen des Erdplaneten ausgerichtetes Zeitregime, fällt mit dem Ende von Ausbeutung und Unterdrückung in eins. |