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Läsionen des Nervus medianus schränken die Greiffunktion der Hand erheblich ein. Die daraus resultierenden Funktionsausfälle der Hand wurden durch biometrische Messungen in vivo objektiviert. Hierzu wurden die Auswirkungen einer simulierten tiefen Medianusläsion durch Blockade des Nervus medianus mit Lokalanästhetikum auf die Kraftverteilungsmuster der Hand, auf die Greifkraft bei verschienenen Greifformen sowie die Auswirkung auf die Steuerung der Greifkraft mittels des TUB-Sensorhandschuhs untersucht. Durch Drucksensoren wurden die Kraftwerte, die während des Kraftgriffs an unterschiedlich großen Greifkörpern von den Fingern ausgeübt wurden, in Echtzeit aufgezeichnet. Um die Auswirkungen einer distalen Medianusblockade auf die ausgeübte Maximalkraft und auf die willentlich submaximale Kraftausübung während verschiedener Greifformen (Spitz-, Präzisions-, Schlüssel- und Kraftgriff sowie palmare Abduktion des Daumens) zu analysieren, wurden die mittels eines Kneif- und Hanteldynamometers gemessenen Kraftwerte der Versuchsreihen mit und ohne Nervenbetäubung einerseits für maximale und andererseits für submaximale Krafterzeugung miteinander verglichen. Mithilfe dieses Versuchsaufbaus kann somit tendenziell zwischen maximaler Kraftausübung unter Medianusblock und einer absichtlich durchgeführten submaximalen Kraftausübung bei vollständig erhaltener Medianusfunktion unterschieden werden. Dies lässt den Schluss zu, dass die Steuerung der Kraftregulation an der Hand nicht ausschließlich von sensiblen Afferenzen, sondern in erheblichem Umfang von motorischen Afferenzen in der Unterarm- und intrinsischen Muskulatur abhängig ist. |