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Der Open-Science-Diskurs ist nicht leicht nachvollziehbar. Im Kern lassen sich einzelne wenige Schlüsselbegriffe ausmachen, die unter anderem mit dem Ansatz einer „offenen Wissenschaft“ in Verbindung stehen: Open Data, Data Sharing und Open Access. Diese Schlüsselbegriffe beschreiben die Absicht, im Wege der Digitalisierung möglichst alle Bestandteile des Forschungsprozesses einer breiten Öffentlichkeit zugänglich und transparent zu machen. Hierdurch soll nicht zuletzt auch eine Überprüfbarkeit sowie Nachnutzbarkeit der Daten und Methoden ermöglicht werden. Zunehmend gesellt sich im Rahmen des Open-Science-Diskurses ein weiterer Schlüsselbegriff hinzu, nämlich der Begriff der Inklusivität. Als Erweiterung der üblichen Zusammenarbeit in engeren Forschergemeinschaften führt die Inklusivität im Wissenschaftskontext zu einer anderen Art von „Öffnung“, zu einer bewussten Einbindung von „unüblichen“, wissenschaftsexternen Akteuren, insbesondere aus der Bürgerschaft. Dieser gemeinhin als Citizen Science bezeichnete Ansatz sieht in der Partizipation von Ehrenamtlichen oder Laienforschern eine Chance, den Forschungsprozess inhaltlich zu bereichern und den Erkenntnisgewinn zu erhöhen. In der EU-Wissenschaftspolitik gilt Citizen Science mittlerweile als fest etablierte Säule im Rahmen des Open-Science-Konzeptes. Anders als im angloamerikanischen Raum hat sich der Trend zu Citizen Science in Deutschland relativ spät entwickelt. Erst seit wenigen Jahren lassen sich Aktivitäten ausmachen. Im Jahre 2016 veröffentlichte das BMBF eine eigene Richtlinie zur Förderung der Bürgerbeteiligung in Forschungsprojekten. Vermutlich auch dank dieser strategischen Förderung konnten inzwischen zahlreiche Citizen-Science-Projekte initiiert werden. Welche Arten der Bürgerbeteiligung gibt es? Welchen Mehrwert kann Citizen Science für die Wissenschaft haben? Welche Rollen können wissenschaftliche und öffentliche Bibliotheken dabei spielen? Diese und andere Fragen sollen näher beleuchtet werden. |