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Das ehemalige Industriequartier der Stadt Luzern hat eine wechselhafte Geschichte von Aushandlungsprozessen über seine Nutzung. Es ist eines der am stärksten nutzungsdurchmischten Gebiete Luzerns, nebst Wohnen und Arbeiten finden sich hier auch Kultur, soziale Einrichtungen und zwischengenutzte Freiflächen. Durch mehrere grosse Bauprojekte wird es in den nächsten Jahren einen grossen räumlichen und damit verbunden voraussichtlich auch einen sozialen Wandel erleben. Die Zusammensetzung der Quartierbevölkerung und der möglichen Nutzungen wird sich mit diesen Bauprojekten ändern und vermutlich eine neue Aushandlung des Zusammenlebens und der erwünschten Nutzungen notwendig machen. Die vorliegende Arbeit untersucht, welche Perspektiven Betroffene im Gebiet Unterlachen auf das Quartier heute und auf den bevorstehenden Wandel haben, welche Themen sie diesbezüglich beschäftigen und wie sie das Zusammenleben im Quartier heute und in Zukunft sehen. Mittels Mappings und Quellenanalyse zeichnet die Arbeit die Geschichte und die heutige Situation des Quartiers nach. Mit den Erkenntnissen aus qualitativen Interviews mit Betroffenen zeigt die Arbeit dann drei als besonders relevant hervorgetretene Gesprächsthemen auf: Die Stellung von als störend empfundenen und doch oft tolerierten Nutzendengruppen im Quartier, die Bewertung der bestehenden Bauten und die Erwartungen an die Neubauten für das Leben im Quartier und nicht zuletzt die Vorstellungen über die Neuzuziehenden und deren Einfluss auf das Zusammenleben. Die Arbeit verknüpft in der Analyse subjektive Relevanzsysteme mit bestehender stadt- und architektursoziologischer Theorie und Forschung zur Stadt als gebaute Gesellschaft. |