Die Auswirkung von Immunsuppression auf den perioperativen Verlauf in der Versorgung von Patienten mit Frakturen des proximalen Femur
Autor: | Reußner, Bettina, Frink, Michael (Prof. Dr. med.) |
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Jazyk: | němčina |
Rok vydání: | 2020 |
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Popis: | „The impact of immunosuppression on patient outcome during the early peri-operative period following proximale femural fractures“ The proximal femur fracture is a frequent reason for orthopedic surgery worldwide. Most of the patients with proximal femoral fractures are elderly and its incidence is expected to rise due to the increasing life expectancy. The proximal femoral fracture is related with a relevant rate of complications and mortality, thus resulting not only in a financial burden for health systems, but also in a turning point in each patient’s life. Furthermore, a relevant number of patients do not recover completely and fail to regain the pretraumatic life quality. The assessment of the individual risk for complications remains to be difficult. One of the risk factors for complications during the peri-operative period could be immunosuppression. This case control study tried to evaluate the impact of immunosuppression on the peri-operative period in patients with a proximal femural fracture who underwent surgery at the “Universitätsklinikum Gießen Marburg” during 01/2007-11/2012. Immunosuppressed patients were defined by receiving chemotherapy or radiotherapy during the last 6 months before surgery, at least one medication with an immunosuppressiv effect at the time of surgery or suffering from leukopenia. Using these criterias, 34 female and 19 male index patients were identified and matched with a control group. Matching criteria were sex, age, score in the Charlson Comorbidity Index and type of surgical procedure (prothesis vs. osteosynthesis). In each group, 26 patients received an osteosynthesis and 27 patients an endoprothesis. The following items were analyzed by comparative statistics: BMI, CCI, time from trauma until admission, length of the patients hosptial stay, length of inpatient treatment, postoperative complications using the Clavien Dindo classification, number of days at intensive care unit, operation procedure and number of medications. Comparing both groups, there were no significant difference in BMI, CCI, time from trauma until hospital admission, time of surgery or antibiotic prophylaxis. The index group was statistically younger and took significantly more medication. Six patients of the index group received local anesthesia, while all patients in the control group received general anasthaesia. There was no significant difference between both groups regarding the post-operative duration at the intensive care unit, even though the index group stayed significantly longer in the hospital overall. There were no significant differences in the perioperative complications between immunosuppressed and immune-competent patients as assessed by the Clavien-Dindo classification. To the best of our knowledge, this is the only study that has analysed the influence of immunosuppression on patients with proximal femoral fractures and the data provided by studies analyzing to the influence of immunosuppression on the peri- operative period after elective surgery is inconsistent. The main limitations of this case control study are the small number of cases of the the index group, the heterogenous reasons resulting in immunosuppression and its retrospective study design. While our results do support the current recommendations to not necessarily stop immunosuppression before a surgical intervention, prospective multicentric studies are needed to further clarify the role of immunosuppression in patients with proximal femoral fractures. Die Auswirkung von Immunsupression auf den perioperativen Verlauf in der Versorgung von Patienten mit Frakturen des proximalen Femur Die proximale Femurfraktur ist weltweit ein häufiger Grund für operative Eingriffe. Meist betrifft sie ältere Patienten, so dass für die Zukunft auf Grund des demographischen Wandels mit einem deutlichen Anstieg der Inzidenz gerechnet werden kann. Die proximale Femurfraktur geht mit einer relevanten Komplikationsrate einher, viele Patienten können zudem nach dem Erleiden einer proximalen Femurfrakur ihre ursprüngliche Lebensqualität nicht wiederherstellen. Sie stellt somit eine relevante Belastung für das Gesundheitssystem, als auch für den einzelnen Patienten dar. Gleichzeitig ist die Bestimmung des individuellen präoperativen Komplikationsrisikos aufgrund der vielfältigen Faktoren weiterhin schwierig. Ein Risikofaktor für eine erhöhte Komplikationsrate könnte beispielsweise eine bestehende Immunsuppression sein. Diese Arbeit untersuchte anhand einer Fall-Kontroll Studie den Einfluss von Immunsuppression auf den stationären Verlauf von Patienten, welche zwischen 01/2007 und 11/2012 am “Universitätsklinikum Gießen Marburg” aufgrund einer proximalen Femurfraktur operiert wurden. Eingeschlossen wurden Patienten, welche innerhalb der letzten 6 Monate Chemo- oder Radiotherapie erhielten, und-/oder zum Operationszeitpunkt eine Leukopenie aufwiesen, bzw. mindestens ein Medikament mit immunsupprimierender Wirkung einnahmen. Nach Anwendung dieser Kriterien konnten 34 weibliche sowie 19 männliche Indexpatienten identifiziert werden. Unter Berücksichtigung des Alters, Geschlechts, des Charlson Comorbidity Index (CCI), sowie der Methodik der Frakturversorgung wurden diesen ein Kontrollpatient zugeordnet. Im weiteren Verlauf wurden u.a. folgende Parameter statistisch ausgewertet: BMI, CCI, Zeitraum von Trauma bis Aufnahme, Dauer des Krankenhausaufenthaltes, postoperative Komplikationen nach der Clavien Dindo Klassifikation, Dauer des Intensivaufenthaltes, Operationsablauf, sowie Verabreichung von Medikationen wie beispielsweise Schmerzmitteln. Zwischen beiden Gruppen lag kein signifikanter Unterschied hinsichtlich des BMI, CCI, Zeitraum von Trauma bis zur Aufnahme oder der Dauer der Operation vor. Die Indexpatienten waren signifikant jünger, und nahmen zudem mehr Medikamente ein als die Kontrollgruppe. Sechs Patienten der Indexgruppe erhielten eine Lokalanästhesie, wohingegen alle Patienten der Kontrollgruppe in Vollnarkose operiert wurden. Es konnte kein signifikanter Unterschied zwischen beiden Gruppen hinsichtlich der Dauer der intensivmedizinischen Behandlung festgestellt werden, obwohl die Indexgruppe insgesamt signifikant länger im Krankenhaus behandelt wurde. Bezüglich der perioperativen Komplikationen konnte unter Nutzung der Clavien Dindo Klassifikation kein signifikanter Unterschied festgestellt werden. Soweit bekannt, ist die vorliegende Studie die erste, die sich mit der Auswirkung von Immunsuppression auf den perioperativen Verlauf von Patienten mit proximaler Femurfraktur befasst. Sie bildet hinsichtlich der behandelten Thematik einen wichtigen Baustein, um die Risiken für postoperative Komplikationen und die komplexe Wirkweise des Immunsystems besser verstehen und einschätzen zu können, insbesondere da die bisherige Studienlage, welche die Einflüsse von Immunsuppression auf den perioperativen Verlauf elektiver Operationen untersucht, uneinheitlich ist. Aufgrund des gewählten retrospektiven Studiendesigns, der relativ kleinen Größe der Indexpopulation, welche zudem sehr heterogene Gründe für eine Immunsuppression aufweist, ist die Aussagekraft der Ergebnisse limitiert. Die Ergebnisse stützen die bisherige Empfehlung, immunsupprimierende Medikation vor einem chirurgischen Eingriff nicht zwangsläufig pausieren zu müssen. Weitere Studien sind jedoch notwendig, um eindeutige Empfehlungen aussprechen zu können. |
Databáze: | OpenAIRE |
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