Medienbildung an der PH Zürich. Quantitative und qualitative Einschätzungen der Studierenden zur Medienbildung an der PH Zürich

Autor: Scheuble, Walter, Signer, Sara, Moser, Heinz
Přispěvatelé: Rummler, Klaus, Baumgartner, Simon
Rok vydání: 2014
Předmět:
DOI: 10.5281/zenodo.896567
Popis: Die Medienerziehung im Kanton Zürich ist fachübergreifend im Lehrplan organisiert. Die medienerzieherischen Themen sollen so in allen Fächern zur Anwendungen kommen und doch birgt genau dieses Konzept einer «Gesamtintegration» die Problematik, dass Medienthemen nur dann aufgegriffen werden, wenn im Unterricht noch genügend Zeit übrig bleibt. Der Einsatz von Medien hängt also von den Lehrpersonen ab, wobei diese vor allem den unterhaltungsorientierten Medien gegenüber lange Zeit eine medienkritische und bewahrpädagogische Grundhaltung eingenommen haben. In empirischen deutschen Untersuchungen wird dieses Verhalten als bewahrpädagogisch orientierter medialer Habitus beschrieben. Die Erfahrungen mit Studierenden in den Medienbildungsmodulen an der Pädagogischen Hochschule Zürich liessen Zweifel über das Muster eines bewahrpädagogisch ausgerichteten medialen Habitus aufkommen. Eine Voruntersuchung zeigte denn auch, dass der Gebrauch von Multimedia ein Bestandteil des Lebens der Studierenden der PH Zürich ist, obwohl viele mit einer bewahrpädagogischen Haltung zu Hause konfrontiert waren. Da von der Voruntersuchung nicht auf die Gesamtheit der Studierenden geschlossen werden konnte, beantragten die Autorin und die Autoren in Absprache mit dem Prorektorat Ausbildung der PH Zürich die Möglichkeit der Durchführung einer Vollerhebung eines Jahrgangs in Form einer schriftlichen Befragung, welche repräsentative Ergebnisse für die Studierenden der PH Zürich liefern soll. Ergänzt wird die schriftliche Befragung mit qualitativen Gruppeninterviews, um bestimmte Umfrageergebnisse mit den Studierenden vertieft zu diskutieren. Im Fragebogen und den Gruppendiskussionen wurde die Mediennutzung und Medienkompetenz der Studierenden erfasst sowie verschiedene Elemente der Medienbildungsmodule erfragt (Basiskompetenzen, Quartalspraktikum, Aufbau der Medienbildungsmodule sowie Inhalte der Medienbildungsmodule). Die Auswertung der Ergebnisse zeigt deutlich, dass die Studierenden der PH Zürich Medien in ihrem Alltag vielfältig und häufig nutzen. Besonders das Smartphone und der Computer sind alltägliche Begleiter. Eine ablehnend-kritische Haltung gegenüber den Medien besteht nur bei einer Minderheit, das heisst, dass sich die These eines bewahrpädagogischen medialen Habitus nicht aufrecht erhalten lässt. Weiter wurden die Medienbildungsmodule untersucht: Insbesondere bei den Basiskompetenzen, wo die Studierenden grundlegende Fertigkeiten mit Standardprogrammen (Text, Bild, Audio, Präsentation) erwerben, schätzen sie das selbständige Erarbeiten mit Hilfe der Onlineunterlagen. Der Aufbau der Medienbildungsmodule ist organisatorisch und inhaltlich für die Studierenden gut nachvollziehbar und sinnvoll. Als Empfehlungen zur Verbesserung der Medienbildungsmodule sind zum einen die fachliche Integration des Medieneinsatzes im Zusammenhang mit anderen Fachdidaktiken zu nennen, eine Intensivierung von Ideen für die Umsetzung im Unterricht sowie Überlegungen zum Einsatz komplexerer Nutzungsformen wie medienunterstützte Lehr-/Lernarrangements mit medienerzieherischen Anteilen. Die starke Kürzung des medienbildnerischen Studienanteils in der Eingangsstufe (REOMA) hat die Ausbildung erheblich eingeschränkt. Um die Studierenden ausreichend zu qualifizieren, ist eine erneute Ausweitung der Medienbildungsmodule (wie vor der REOMA-Studienreform) in der Eingangsstufe notwendig. Die Eingangsstufe an der PH Zürich umfasst die beiden Studiengänge «Kindergarten» (Kiga) und «Kindergarten und Unterstufe» (Kiga/KUst).
+repphzhbib2014A
Databáze: OpenAIRE