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Einleitung / Problemstellung: Innovative Modelle der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Professionen und Sektoren könnten das Potential haben, die Effizienz im Schweizer Gesundheitswesen zu verbessern und zu einem Empowerment nicht-ärztlicher Gesundheitsberufe beizutragen. – und so drohenden Versorgungslücken angesichts eines wachsenden Fachkräftemangels und einer alternden Gesellschaft entgegenzuwirken. Ziel: Ziel dieses Projekts, welches im Rahmen des «Competence Network Health Workforce» durchgeführt wird, ist es, Perspektiven verschiedener Akteure zu Umsetzbarkeit und Akzeptanz neuer Modelle der ambulanten Versorgung älterer Menschen im Schweizer Kontext zu erfassen. Die Region Baden dient als Beispielsregion. Methode: Vier Fokusgruppen und fünf Einzelinterviews mit insgesamt 25 Teilnehmenden (Seniorinnen/Senioren, Hausärzte, Vertretende von Spitex, Ergo- und Physiotherapie, Gemeinde und anderer in der ambulanten Versorgung älterer Menschen engagierter Organisationen) wurden durchgeführt. Die Interviews wurden aufgezeichnet, transkribiert und mittels inhaltsanalytischer Methoden ausgewertet. Resultate: In dem im Projekt erreichten Bevölkerungssegment informierter, engagierter und eher gesunder älterer Menschen herrscht trotz eines Problembewusstseins bezüglich der Auswirkungen gesellschaftlicher Entwicklungen auf das Gesundheitswesen Skepsis gegenüber neuen Modellen. Die Beibehaltung des Status Quo steht für sie im Vordergrund. Gesundheitsfachpersonen und Vertretende von Gemeinden/anderen Organisationen sehen deutliche Mankos in der professions- und sektorübergreifenden Zusammenarbeit mit Auswirkungen auf ihren Arbeitsalltag und die Versorgungsqualität in der Gesellschaft. Sie sind daher neuen Modellen gegenüber offen und zeigen eine grundsätzliche Veränderungsbereitschaft. Woher der Anstoss und die nötigen Ressourcen für den Aufbau solcher Modelle kommen könnte, bleibt unklar. Diskussion: Bei Gesundheitsfachpersonen und anderen Akteuren besteht ein Bewusstsein für das Potential neuer Modelle und eine grundsätzliche Veränderungsbereitschaft. Es gibt aber kaum Anreize, die Initiative zu ergreifen. Erfahrungen aus bestehenden Projekten zeigen, dass zusätzliche zeitliche und finanzielle Ressourcen für die Faszilitierung von Vernetzung nötig sein könnten, um den Aufbau innovativer Modelle zu ermöglichen, welche über den Status Quo hinausgehen. Schlussfolgerungen / Nutzen für die Praxis: Zusätzliche Ressourcen von öffentlicher, privatwirtschaftlicher und/ oder zivilgesellschaftlicher Seite scheinen notwendig, um die Entwicklung neuer Modelle zu ermöglichen. Die in Teilen der älteren Bevölkerung verbreitete Skepsis sollte dabei mitberücksichtigt werden. |