Radiologische Diagnostik von Beckenringfrakturen
Autor: | T. Grieser |
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Rok vydání: | 2020 |
Předmět: | |
Zdroj: | Der Radiologe. 60:226-246 |
ISSN: | 1432-2102 0033-832X |
DOI: | 10.1007/s00117-020-00656-8 |
Popis: | Traumatische Beckenringfrakturen sind vergleichsweise selten, erhohen jedoch das Mortalitatsrisiko. Nach Verletzungsmechanismus und Hauptvektor der Energieeinwirkung unterscheidet man die anteroposteriore Kompression, die laterale Kompression und die vertikale Scherung (Young-Burgess-Klassifikation), wahrend die stabilitatsbezogene Klassifikation nach Tile zwischen Typ A (stabil), Typ B (rotatorisch instabil) und Typ C (komplett instabil) unterscheidet. Beide Klassifikationen finden Eingang in die AO/OTA-Klassifikation. Die Projektionsradiographie besitzt eine schlechte Sensitivitat, wird aber noch zur Erkennung hochinstabiler Beckenfrakturen eingesetzt. Die CT stellt die diagnostische Modalitat der Wahl dar (Sensitivitat bis 100 %). Neben der Frakturklassifikation erlaubt sie auch die sichere Mitbeurteilung assoziierter Gefas- und Harnblasen‑/Harnrohrenverletzungen sowie groser Weichteileinblutungen. Fruhe Insuffizienzfrakturen des Beckens sowie Cauda- und Plexusverletzungen konnen besser mit der MRT erfasst werden. Angiographie, Sonographie und nuklearmedizinische Methoden stellen zusatzliche wichtige diagnostische und therapeutische Verfahren dar. Die Kenntnis grundsatzlicher pelviner Traumamechanismen ist wichtig, um traumatische Beckenfrakturen in ihrer potenziellen Schwere zu erfassen und hinsichtlich ihrer Stabilitat richtig zu klassifizieren. Typische Begleitverletzungen bei Beckenringfrakturen mussen bekannt sein, sollten sicher diagnostiziert und dem Kliniker kommuniziert werden. Dabei bleibt die CT das „diagnostische Arbeitspferd“. Bei Fragilitatsfrakturen des Beckens ist auf den oftmals prolongierten Verlauf mit Frakturprogredienz zu achten, weswegen die MRT hier einen besonderen Stellenwert besitzt. |
Databáze: | OpenAIRE |
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