Veränderungen des Rauschtrinkens bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland in Abhängigkeit von Bildungsniveau und Migrationshintergrund

Autor: Christina Merkel, Boris Orth
Rok vydání: 2021
Předmět:
Zdroj: Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz
ISSN: 1437-1588
1436-9990
DOI: 10.1007/s00103-021-03332-x
Popis: Studies show that the prevalence of binge drinking among young people in Germany is declining overall. This change is usually studied in more detail based on age and gender. This paper expands on these analyses and examines whether the decline in binge drinking among young people differs as a function of educational level and migration background.Based on representative surveys conducted by the Federal Center for Health Education (BZgA), 30-day prevalences of binge drinking were determined for Germany between 2008 and 2019 for male and female 12- to 17-year-old adolescents and 18- to 25-year-old young adults. Logistic regression analyses were used to estimate trend patterns for the period from 2008 to 2019. This was also done as a function of education level and migration background.Across all surveys, more young adults than adolescents, more male than female young people, and more young people without a migration background get drunk. Between 2008 and 2019, the 30-day prevalence of binge drinking decreased overall among adolescents (male: from 23.0 to 16.4%; female: from 17.7 to 10.7%) and young men (from 53.0 to 43.9%), and it did not change statistically significantly among young women (2008: 28.1%; 2019: 24.5%). The trend analyses depending on the level of education and migration background show that at least among young women without a (technical) higher education entrance qualification there is a decrease in binge drinking.The decline in binge drinking may differ depending on social characteristics. Such differences should be taken into account in the prevention of binge drinking. In particular, young women with a higher level of education must be reached with prevention offers.HINTERGRUND: Studien zeigen, dass die Verbreitung des Rauschtrinkens unter jungen Menschen in Deutschland insgesamt rückläufig ist. Diese Veränderung wird in der Regel in Abhängigkeit von Alter und Geschlecht näher untersucht. Dieser Beitrag vertieft diese Analysen und untersucht, ob sich der Rückgang des Rauschtrinkens junger Menschen in Abhängigkeit von Bildungsniveau und Migrationshintergrund unterscheidet.Auf Grundlage von Repräsentativbefragungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) wurden für den Zeitraum 2008 bis 2019 für männliche und weibliche 12- bis 17-jährige Jugendliche und 18- bis 25-jährige junge Erwachsene die 30-Tage-Prävalenzen des Rauschtrinkens ermittelt. Mit logistischen Regressionsanalysen wurden Trendverläufe für den Zeitraum 2008 bis 2019 geschätzt. Dies erfolgte auch in Abhängigkeit von Bildungsniveau und Migrationshintergrund.In einen Alkoholrausch trinken sich, über alle Befragungen gesehen, mehr junge Erwachsene als Jugendliche, mehr männliche als weibliche junge Menschen und mehr junge Menschen ohne einen Migrationshintergrund. Im Zeitraum 2008 bis 2019 ging die 30-Tage-Prävalenz des Rauschtrinkens bei Jugendlichen (männlich: von 23,0 % auf 16,4 %; weiblich: von 17,7 % auf 10,7 %) sowie jungen Männern (von 53,0 % auf 43,9 %) insgesamt gesehen zurück, bei jungen Frauen veränderte sie sich statistisch nicht signifikant (2008: 28,1 %; 2019: 24,5 %). Die Trendanalysen in Abhängigkeit von Bildungsniveau und Migrationshintergrund zeigen, dass zumindest bei jungen Frauen ohne (Fach‑)Abitur ein Rückgang des Rauschtrinkens erfolgt.Der Rückgang des Rauschtrinkens kann sich in Abhängigkeit von sozialen Merkmalen unterscheiden. Solche Unterschiede sollten in der Prävention des Rauschtrinkens berücksichtigt werden. Insbesondere junge Frauen mit höherem Bildungsniveau müssen mit Präventionsangeboten erreicht werden.
Databáze: OpenAIRE
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